„Der Diener zweier Herren“ wurde vom Premierenpubikum heftigst akklamiert und wird sich – das lässt sich ohne große seherische Fähigkeiten voraussagen – sicherlich zu einem Publikumsrenner mausern.
Theater
Ich will Präsident werden!
Das Format „Reden“ des Salon5 erwies sich einmal mehr als brandaktueller, künstlerisch-intellektueller Beitrag zum aktuellen Zeitgeschehen in Österreich.
Die Freiheit, die zur Knechtschaft wurde
Ein Monster beherrscht den Bühnenraum. Ein technisches Monster, ein Hybrid aus einer Propellermaschine, einer Windmühle und einer riesigen Dampflok. Bedrohlich steht es da und man kann erahnen, dass sein Inneres nicht weniger bedrohlich als sein Äußeres ist.
Niemals vergessen ist ein frommer Wunsch
Es ist das Wissen um die Vergangenheit und das Erahnen einer Zukunft, die Junod aus seinem Konstrukt wie ein logisches Ende aufbaut, die bedrücken.
Schlemmen im Theater
Wer im Geschichtsunterricht geschlafen hat, oder sich nicht mehr daran erinnert, bekommt bei der „Cena Claudiana“ einen höchst lebendigen Nachhilfeunterricht.
Wer flieht, kommt nie an
Ivan weiß, was es heißt, auf der Flucht zu sein
Eine Absurdität, die schmerzt
Der Regisseur Florian Thiel brachte mit „Audienz“ ein Stück von Vaclav Havel geistreich und krachend zugleich zurück auf eine österreichische Bühne. In den Kasematten von Wiener Neustadt erlebte es beim Festival „Europa in Szene“ eine umjubelte Premiere.
Die radikal reduzierte Identität oder: Rettungsanker Familie
Was macht ein Mann, der seiner beruflichen Identität beraubt wird? Wie geht seine Familie mit dem Verlust der Arbeit um? Kann man in einer scheinbar ausweglosen Situation dennoch Zukunftsperspektiven entwickeln? Im Stück „Ciseaux, papier, caillou“ oder zu Deutsch...
Rock me Shakespeare!Rock me Shakespeare !
„Was ihr wollt“ ist eine von Shakespeares bekannten Verwechslungskomödien, die neben viel Lachpotential auch eine gehörige Portion Tiefsinn aufweist. Sie als zeitgemäße, trashige Rockinszenierung auf die Bühne zu bringen heißt aber nicht, auf Letzteren zu verzichten –...
Die Roben der MachtLes robes du pouvoir
Elisabeth und Maria, die sich in ihrem wirklichen Leben im London des 16. Jahrhunderts nie persönlich begegnet sind, treffen auf der Bühne des TNS (Théâtre national de Strasbourg) effektvoll aufeinander. Auf der Erde liegend, sich selbst mit Staub bewerfend, versucht...
Trostloses Aufbegehren und die Verrücktheit eines WasserhuhnsLa rébellion du désespoir et la folie d’une poule d’eau
Im Januar standen zwei sehr unterschiedliche Produktionen der École du Tns, der staatlichen Schauspielschule des Théâtre national de Strasbourg, auf dem Spielplan. Die Studentinnen und Studenten des 3. Jahrganges der Gruppe 39 zeigten ihr Können in einer Inszenierung...
Gardenia – vom Altersheim auf die ShowtreppeGardénia – de la maison de retraite sous les feux de la rampe
Wie sich ein tristes und graues Leben in einem Altersheim für Künstler plötzlich in eine bunte Show mit Revueeinlagen verwandelt, zeigte die Gruppe „Les Ballets C de la B“ im Le-Maillon in Straßburg, Mitte Dezember. Die Idee, die dahinter steckt, ist einfach und...
Fiktion ist Realität ist Fiktion
Es ist so kalt an diesem Abend, dass der gefrorene Schnee unter unseren Schuhen leicht knirscht. Nachdem wir den Eingangsbereich des TNS (Théàtre national de Strasbourg) passiert haben, umfängt uns wohlige Wärme. Hinter uns liegt der Alltag, vor uns das Vergnügen....
Drei harte JungsTrois jeunes gens durs à cuire
Eine große, unwirtliche Garage, vollgeräumt mit Autoreifen, Stangen, Brettern. Drei darin herumlungernde Jungs, die nicht miteinander sprechen. Zwei von ihnen beobachten den dritten, der versucht, sich an einem aufgestellten Brett hochzuziehen, ohne Hilfe seiner...
Der Zirkus lebt!Le cirque est vivant !
In der Luft wirbelnde Artisten, ein Clown mit einem seeehr traurigen Gesicht, eine Schlangenfrau, tanzende Korsaren und im Handstand laufende Hunde – was kann man von einem russischen Zirkus mehr verlangen! Wer wieder einmal richtige Zirkusluft schnuppern will, der...
Vom Atelier ins Gefängnis
Pierrick Sorin und Claire Diterzi im Le-Maillon in Straßburg Im November wartete das Le-Maillon in Straßburg mit zwei sehr klug hintereinander gesetzten Inszenierungen auf. Zu sehen war einerseits Pierrick Sorin mit seiner Aufführung „22h13“ und andererseits Claire...
Brodsky im HerbstLes Concerts Brodsky
Es ist der erste kalte Herbstabend in Straßburg. Man möchte gerne im Warmen sein, sich geborgen fühlen, mit Freunden oder Familie. Nichts erinnert mehr an den heißen Sommer, die Tage und Nächte, die man im Freien verbringen konnte und das leichte Lebensgefühl, dass...
„Der Vater“ – und was ist mit der Mutter?Le père, et que devient la mère ?
Heiner Müllers kurzer Text „Der Vater“ aus dem Jahre 1958, der auf biografischen Angaben basiert, wurde als Auftragswerk des französischen Staates an den Komponisten Michael Jarrell vergeben, der im selben Jahr der Entstehung des Stückes geboren wurde. Bereits am 3....
Das ist mein Vater – Dit is mijn vader – Ça c’est mon père
Theater, das mehr ist als Theater. Theater, für das es noch keinen korrekten Begriff gibt, weil es die Grenzen sprengt. Die Grenzen hin zum Publikum, die Grenzen in der Vermittlung eines Stoffes, die Grenzen zu tagespolitischen Themen, die unter den Nägeln brennen.