Der Besuch einer Tanzperformance kann viele Reaktionen auslösen. Man kann sich über eine gelungen erzählte Geschichte freuen, oder einfach tänzerische Leistungen bewundern. Man kann von technischen Bühnenfinessen beeindruckt sein, oder sich in die Musik fallen lassen und die Choreografie genießen. Man kann aber auch überrascht werden.
Impulstanz
Von einer Zen-Übung zum körperlichen Massaker
Simon Mayer kombiniert High-Tech-Equipment mit einer rein auf den Menschen bezogenen Choreografie. Obwohl er neue Techniken exzessiv auslotet, vermittelt sein Stück „Being moved“ viel Tiefgang.
Wo Ivo Dimchev draufsteht, ist pure Unterhaltung drin
Ivo Dimchev war zum 15. Mal infolge Gast bei Impulstanz. Zurecht. Denn jede seiner Shows ist und war ein Erlebnis. Zwar verfügt er über einen guten, erkennbaren USP, dennoch widmet sich der Künstler immer neuen Themengebieten. Dabei scheint er mit einer schier unerschöpflichen Kreativität ausgestattet zu sein.
Jarrett meets Mitchell meets Harrell
„The Köln Concert“ von Keith Jarrett zeigt sich in der tänzerischen Bearbeitung von Trajal Harrell als gelungene Symbiose verschiedener Kunstgattungen.
Ein wiederkehrendes Opfer in neuem Gewand
Dada Masilo, die aus Südafrika stammende Tänzerin und Choreografin, hat sich in den vergangenen Jahren durch Neuinterpretationen von klassischen Balletten einen Namen gemacht. Mit „Swanlake“, „Carmen“ und „Giselle“ setzte sie starke, neuinterpretatorische Duftmarken. Mit „The Sacrifice“ einer Neubearbeitung des „Sacre du Printemps“ wollte sie erforschen, welche Opfer wir heute bereit sind zu bringen.
Verschwundene Impulsgeberinnen
Das Festival Impulstanz hatte 2022, wie schon mehrfach zuvor, Lenio Kaklea, aus Griechenland stammende Tänzerin und Choreografin, nach Wien eingeladen. An ihrer Seite spielte, live am präparierten Klavier, der französische Pianist und Komponist britischer Herkunft, Orlando Bass.
Brutale Romantik
„Tanz. Eine sylphidische Träumerei in Stunts“ von Florentine Holzinger verwandelt Ballett-Tänzerinnen in blutrünstige Hexen.
Erinnerungen am laufenden Band
In diesem Jahr zeigt das Impulstanz-Festival Produktionen von internationalen Tanzgrößen wie am laufenden Band. Wim Vandekeybus war mit gleich zwei neuen Arbeiten vertreten. Nach seiner Show ‚Hands do not touch your precious me‘ zeigte er im Volkstheater „Scattered Memories“ – eine Rückschau auf 35 Jahre Ultima Vez.
Animalisches und kühle Berechnung
Dunkel, bedrohlich, somnambul, kraftvoll und poetisch. So präsentiert sich „Hands do not touch your precious me” mit dem namensstarken Untertitel “The mingled universe of Wim Vandekeybus, Charo Calvo & Olivier de Sagazan”.
Was muss man über die Entstehung eines Kunstwerkes wirklich wissen?
Jan Lauwers schuf mit seiner „Needcompany“ ein multidimensionales künstlerisches Meisterstück.
Das Dschungelbuch – neu gedacht
Akram Khan schuf mit „Jungle Book reimagined“ eine inhaltlich überarbeitete Geschichte des Klassikers von Rudyard Kipling. Als großes Tanzspektakel angelegt, wird es sicherlich die Bühnen der Welt erobern.
Viel und wenig und doch von allem mehr als genug
Am Eröffnungswochenende zeigte das Festival Impulstanz neben anderen Produktionen „Dances for an actress“ von Jérôme Bel und „Vollmond. Ein Stück von Pina Bausch“. Wenn man diese beiden Produktionen als Kostprobe für das ansieht, was noch kommen mag, darf man sich mit Fug und Recht auf die nächsten Tanz-Wochen in Wien freuen.
Im Tanzschritt von Spanien nach Indien
In seinem eigenen Stück „Silk road“ vereint Jose Agudo seine ursprünglichen, tänzerischen Wurzeln mit jenen, die er später kennenlernte und kreiert eine Reise über tausende Kilomieter mithilfe des Tanzes.
Das Ich und das Du – wer ist wer?
Ist es ein Traum, ist es eine real erlebte Bedrohung, ist es der Kampf gegen das eigene Ich oder gegen eine Rivalin, mit der dann doch höchst lustvoll und lachend im Gleichschritt getanzt wird, was hier gezeigt wird?
Wohliger Gruselschauer fühlt sich anders an
Dass sie sich dabei in einem Zustand befindet, der als ewiger Kreislauf bezeichnet werden kann, aus dem sie nicht imstande ist, sich zu lösen, wird dabei klar.
Was ich von den anderen lernte
„Walk + talk“, ein Format erweist sich als lustvolle Nachhilfestunde im Bereich zeitgenössischer Tanz.
Das Recht auf Freiheit und Provokation
Das Kämpfen um das Recht auf Freiheit, scheint immer mit Gewaltakten verbunden zu sein. Selbst, wenn dieser Kampf, wie bei Steven Cohen, letztlich auch ein großes Stück, gegen sich selbst gerichtet ist.
Mitmachen oder ausgestoßen werden
Impulstanz hatte mit den Hungry sharks den richtigen Riecher. Und Hungry sharks mausern sich zu einer fixen Größe in der österreichischen Tanzszene.
Egomanisch aber genial
Ivo Dimchev, Allroundkünstler, drückte Impulstanz 2017 abermals seinen Stempel auf.
Die Poesie von Plastiksäcken
Die Poesie von Plastiksäcken Oleg Soulimenko with Alfredo Barsuglia & Jasmin Hoffer- LOSS (Foto: Katalin Erdödi) 15....
Hirn und Herz
Impulstanz präsentierte in Kooperation mit dem Mumok mehrere Performances. Maria F. Scaroni beeindruckte dabei mit einer Arbeit, die sowohl den Intellekt als auch die Emotionen ihres Publikums ansprach.
Die x-te Potenz von politischer Inkorrektheit
Politisch korrekt war gestern. Heute gibt es „The Audition – For the Role of Stephen Hawking in The theory of everything“.
Gesellschaftsdruck und Hexenglaube
Dada Masilo riss das Impulstanz-Publikum mit ihrer Giselle-Interpretation zu Begeisterungsstürmen hin.
Am liebsten würde ich selbst ein Stück machen!
„Humane body – ways of seeing dance“ nannte sich ein Projekt im Rahmen von Impulstanz, das nun bereits im zweiten Jahr verfolgt wurde. Damit soll blinden und sehbehinderten Menschen der Zugang zu zeitgenössischem Tanz erleichtert werden.
Zerbrochen an der gesellschaftlichen Konvention
Swan Lake bedeutet in Dada Masilos Interpretation klassisches Ballett, Folklore und Contemporary Dance. Aber auch jede Menge Spaß und Trauer.
Der Stoff, aus dem die Träume sind
Ola Maciejewska lieferte im Rahmen der Serie [8:tension] Young Choreographers’ Series 2017 von Impulstanz ein beeindruckendes Werk ab.
Glaube, Liebe Hoffnung
Wim Vandekeybus ließ sein Ultima-Vez-Team die Qualen einer unerklärlichen Haft nacherleben. Sehr zur Freude des Publikums.
Schwarz, Weiß, Tag und Nacht
„Ad noctum“ von Christian Rizzo beeindruckte als Gesamtkunstwerk bei Impulstanz.
Zuerst die Analyse, dann der Tanz
Viele Choreografien nehmen direkten Bezug auf den Rhythmus und den musikalischen Ausdruck des jeweiligen Musikstückes. „A Love supreme“ von De Keersmaker und Sanchis ist da anders.
Mehr Farbe geht nicht
Mark Tompkins, Gründer der Company I.D.A. (International Dreems Associated) und mehrfach ausgezeichneter Choreograf schuf mit „Le Printemps“ ein Stück für vier Solistinnen, die darin gemeinsame Sache machen.