Straßburgs botanischer Garten – ein kleines Paradies – Le jardin botanique de Strasbourg – un petit paradis

Straßburgs botanischer Garten – ein kleines Paradies – Le jardin botanique de Strasbourg – un petit paradis

Das grüne Herz inmitten der Stadt Straßburg: Der botanische Garten

Verschlungene Parkwege, kleine, lauschige Bänke unter hohen, Schatten spendenden Bäumen, einen romantischen See, umgeben von Schilfpflanzen und im Frühling eine Blütenpracht schier ohne Ende. All das bietet der zweitälteste botanische Garten Frankreichs.

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Er befindet sich inmitten von Straßburgs Zentrum, umbeben von Universitätsgebäuden, auf einem Areal von 3,5 ha. Ein Naturkleinod mit über 15.000 verschiedenen Pflanzen aus 6000 Pflanzengattungen, das sehr gerne von der Bevölkerung zur Erholung genützt wird. Vor allem laue Frühlingstage, an denen sich der Garten in all seiner bunten Vielfalt präsentiert, heiße, schwüle Sommertage, an denen er Schatten und Abkühlung bereit hält, oder sonnige Herbsttage, die das Laub in all seinen Schattierungen leuchten lässt, bieten immer wieder Gelegenheit für einen Besuch.

Mit seinem Gründungsjahr 1691 ist der botanische Garten der zweitälteste seiner Art in Frankreich, nach Montpellier, wenngleich er sich auch nicht mehr am ursprünglichen Platz befindet. Umgeben ist er von Universitätsgebäuden aus der wilhelminischen Zeit, aber auch einem Neubau aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, welcher das botanische Institut beherbergt. Es steht in scharfem Kontrast zu einem der letzten erhaltenen Glashäuser aus dem 19. Jahrhundert, das als einziges einer Hagelattacke im Jahr 1958 stand hielt. Der Garten beherbergt neben anderen Gewächshäusern ein tropisches Gewächshaus sowie ein kaltes Treibhaus. Die Freianlagen sind durch romantische Gehwege erschlossen. Ein See mit Seerosenbepflanzung und die Nachbarschaft des Observatoriums geben Straßburgs botanischem Garten sein charakteristisches Flair.

Alte, tief eingesunkene Parkbänke und zwei dem Verfall Preis gegebene hölzerne Gartenhütten verbreiten ein Gefühl, als ob die Zeit auf diesem wunderschönen, kleinen Fleckchen Erde stehen geblieben wäre. Somit ist ein Besuch nicht nur Pflanzenliebhaberinnen und -liebhabern zu empfehlen, sondern auch all jenen, die sich gerne einige Augenblicke aus dem Großstadttrubel ausklinken möchten.

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Der Eingang zum Botanischen Garten

Der botanische Garten ist durch zwei Eingänge erreichbar: Der Hauptzugang befindet sich in der Rue Goethe Nr. 28, neben dem modernen Gebäude des botanischen Instituts. Einen weiteren Zugang gibt es von der Rue de l ´Université aus. Geöffnet ist der Garten ganzjährig. Sperrtage sind: 1. Jänner, 1. Mai, 1. und 11. November, 25. und 26. Dezember sowie – aus Sicherheitsgründen – an Schlechtwettertagen.

Homepage des Botanischen Garten Straßburg: https://jardin-botanique.u-strasbg.fr/ (bisher leider nur auf Französisch)

Le cœur vert au centre ville de Strasbourg – le jardin botanique
Des chemins sinueux, de petits bancs intimes à l’ombre des arbres majestueux, un lac romantique entouré de roseaux et au printemps une multitude infinie de fleurs, voilà les merveilles que l’on trouve au deuxième plus ancien jardin botanique de France.

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Ce jardin, entouré par des bâtiments universitaires, se trouve en plein centre de Strasbourg sur un domaine d’environ 3,5 hectares. La population aime à se reposer dans ce parc, un véritable bijou de la nature, abritant plus de 15000 plantes différentes issues de 6000 espèces. Chaque saison on a une bonne raison pour rendre visite au jardin : au printemps, où le jardin revêt son merveilleux habit multicolore, en été, où l’on recherche l’ombre des arbres pour trouver un peu de fraîcheur les jours de canicule ou encore aux beaux jours d’automne, où la lumière du soleil fait ressortir toutes les nuances des couleurs du feuillage.

Fondé en 1691, le jardin botanique est, après celui de Montpellier, le plus ancien jardin botanique de France, même s’il ne se trouve plus à son emplacement initial. Il est entouré par les bâtiments universitaires construits à l’époque de Guillaume Le Conquérant ainsi que d’une construction moderne, datant de la 2e moitié du 20e siècle. Elle héberge l’institut botanique et forme un contraste saisissant avec une serre en verre du 19e siècle qui est la seule à avoir résisté à un orage de grêle survenu en 1958.

Parmi les nombreuses serres, on trouve une serre tropicale et une serre froide. Les plantations extérieures sont accessibles par de petits chemins romantiques. Le lac et ses nénuphars ainsi que la proximité de l’observatoire caractérisent l’ambiance qui règne dans le jardin.

De vieux bancs enfoncés dans le sol et deux petits chalets en bois abandonnés à leur sort donnent l’impression que le temps s’est arrêté à cet endroit merveilleux. C’est pour cette raison que la visite du jardin n’est pas seulement recommandé aux amatrices et amateurs de plantes mais à tous ceux qui cherchent un coin de tranquillité au milieu du bruit de la grande ville.

Le jardin botanique est accessible par deux endroits : l’entrée principale se trouve au 28, rue Goethe à coté du bâtiment moderne de l’institut botanique. Une autre entrée est située du coté de la rue de l’Université.
Le jardin est ouvert au public tout au long de l’année.
Jours de fermeture : le 1er janvier, le 1er mai, le 1er et le 11 novembre, le 25 et le 26 décembre ainsi que pour des raisons de sécurité les jours d’intempéries.

Site du jardin botanique de la ville de Strasbourg : https://jardin-botanique.u-strasbg.fr

Texte traduit de l’allemand par Andrea Isker

Die Schwärmer – Daumen oben, Tropfen im Ozean – Daumen untenLes exaltés – pouce vers le haut, des gouttes dans l’océan – pouce vers le bas

Die Schwärmer – Daumen oben, Tropfen im Ozean – Daumen untenLes exaltés – pouce vers le haut, des gouttes dans l’océan – pouce vers le bas

Anhand von zwei Inszenierungen, die beim „festival premières“ in Straßburg präsentiert wurden, lässt sich gut aufzeigen, wie ein historischer Text erfolgreich zeitgerecht auf die Bühne gebracht werden kann – und wie nicht.

Gouttes dans locéan hochformat © Laquerelle 02

Gouttes dans l'océan (c) Laquerelle


Um das misslungene Experiment voranzustellen: Mit dem Stück „Tropfen im Ozean“, im Deutschen häufiger unter dem Titel „Tropfen auf heiße Steine“ zitiert, einem Jugendwerk von Rainer Werner Fassbinder, in Szene gesetzt von Matthieu Cruciani, wurde eine Arbeit präsentiert, die ein immer wiederkehrendes Thema des Autors behandelt: Die bisexuelle Liebe und ihre Verstrickungen. Fassbinder, zu seiner Zeit eine Kultfigur, brachte dieses 1964 geschriebene Stück selbst nie zur Aufführung. Cruciani jedoch wagte sich an das Thema, das vor 40 Jahren noch brisant war, heute jedoch jegliche Schärfe verloren hat und, was schlimmer wiegt, er versetzte es sowohl optisch als auch interpretatorisch in die Zeit seiner Entstehung. Das Bühnenbild präsentierte sich ganz im Outfit der frühen 70er Jahre – ein Appartement mit Glas- und Stahlrohrmöbeln und die beiden Hauptakteure hielten sich brav an den vorgeschriebenen Text. Eine unendliche Abfolge von Dialogen in unterschiedlichen Gemütszuständen war die Folge. Die Regie verlangte – bis auf die Hinzufügung einer großen Leinwand, auf der während der Umkleidepausen groteske Werbeeinschaltungen mit Menschen, ebenfalls gekleidet im70er Jahre-Look, zu sehen waren – keinerlei aktuelle Hinweise und ließ sogar außer Acht, dass das bunte Bäumchen-wechsle-dich-Spiel von Fassbinder, in dem schlussendlich jeder mit jedem in die Kiste hüpfen hätte wollen, ehemals einen veritablen Skandal produziert hätte. Vielmehr gestaltete sich das Geschehen, trotz einiger Schreiexzesse so brav, dass man dabei leicht ins Traumland nicken konnte, wie der junge Herr in der Reihe vor mir. Schier endlos stritten sich Yann Métivier und Julien Geskoff, deren schauspielerische Leistung jene der Regie weit übertraf. Doch neben einer gehörigen Portion mehr an eigenem Statement, die Cruciani aufbringen hätte können, wären es alleine schon die Beachtung einiger handwerklicher Theaterregeln gewesen, die dazu beitragen hätten können, das Publikum stärker zu fesseln. Dass bei ihm Leopold mit dem Rücken halb vom Zuschauerraum abgewandt sitzen musste und seine Sprache dadurch hauptsächlich im Bühnenrund und nicht beim Publikum ankam, war leicht ärgerlich. Und auch das Außerachtlassen von halbwegs nachvollziehbaren Handlungen wirkte eher störend. Die bei ihm völlig unmotivierte Hinwendung der ehemaligen Geliebten von Franz zu Leopold, und die extrem einfache Charakterisierung der ehemaligen Freundin von Leopold als dümmliche Marionette, vermittelten weder deren Charaktere, noch deren wahre Ambitionen und seelische Antriebsmomente. Einzig die impulsive Liebesgabe von Franz an Leopold kam verständlich über den Bühnengraben und somit auch Franz Selbstmord, als ihn der Geliebte wegstößt und mit seiner ehemaligen Freundin betrügt. Fassbinders Stück gibt mehr her als ein seichtes Kammerspiel mit Licht an – Licht aus- Momenten und voraussehbaren Auf- und Abgängen. Es enthält packende psychologische Momente – Cruciani dürfte diese jedoch – wie der Herr vor mir in der Reihe – verschlafen haben.
Sanjari Les Rêveurs © Emma Szabol 01

Sanjari - Die Schwärmer (c) Emma Szabol


Dass es auch anders geht, erlebte man bei der Neuadaption von den „Schwärmern“ von Robert Musil. Der in Belgrad ausgebildete Regisseur Milos Lolic trat mit diesem an Geschehen so armen, aber an psychologischer Dramatik so reichem Stück an und reüssierte dank eines waghalsigen Unterfangens: Er ließ im ersten und letzten Teil alle Schauspielerinnen und Schauspieler mit einem Mikrofon auftreten und fast immer direkt ins Publikum sprechen. Die Kommunikation, die so „wie auf Schienen“ lief, konnte sich, auf diese Weise auch bildlich dargestellt, schwer in die Gefühle der Akteure einschleichen. Zu sehr waren sie mit sich und ihrem Seeleninnenleben beschäftigt, zu sehr war für sie die Reflexion wichtiger als jegliche Aktion. Erst, als sich dramatische Szenen abspielen und Joseph Anselm brutal niederschlägt um sich daran zu rächen, dass er ihm seine Frau abspenstig machen wollte, fallen die Mikrofone. Und erst dann bildete sich jene zusammengeschweißte Gruppe, die sich zuvor nicht als Gruppe, sondern als fluktuierende Einzelwesen verstanden, immer bedacht, die eigene Position genau seziert und unter Kontrolle zu haben. Ein Klavierspieler begleitet das Stück – mit dem Rücken zum Publikum gewandt. Seine Musik gibt auf gelungene Art und Weise die einzelnen Stimmungen wieder, die in den Dialogen von allen Beteiligten aufgebaut wird. Nur während der Gewaltszene verstummt sie. Wenn Fäuste sprechen, hat die Musik Sendepause. Das Bühnenbild der „Klausur“ in der sich die angeblichen Freunde für ein Wochenende über befinden und in der ihre Beziehungskarten neu gemischt werden, zeigt einen kühlen, vertäfelten Innenraum, wie er in den 70ern und 80er modern war. Die Kostüme und die Frisuren der Damen weisen hingegen auf die Entstehungszeit des Stückes. Mit dem Einsatz der neuen Mikrophontechnik wiederum, gelingt Lolic der Anschluss an die Jetzt-Zeit. Bleibt noch zu erwähnen, dass gerade die kühle und wenig interaktive Spielweise von allen Schauspielerinnen und Schauspielern volle Konzentration und Präsenz verlangte. Anforderungen, denen die Truppe wunderbar Stand hielt. Lolic` Interpretation von „Sanjari“, so der serbische Titel, funktioniert aufgrund seiner persönlichen Textanalyse, also seiner intimen Auseinandersetzung mit dem Stück und deren kongruente Umsetzung. Auf diese Weise fügt er Musils Werk neue Dimensionen hinzu – ein eindeutiges Qualitätsmerkmal.

Deux œuvres présentées dans le cadre du « festival premières » à Strasbourg illustrent parfaitement, comment on peut mettre un texte historique sur une scène avec succès – et le contraire !

Gouttes dans locéan hochformat © Laquerelle 02

Gouttes dans l'océan (c) Laquerelle


Pour présenter l’expérience ratée : L’œuvre de jeunesse «Des gouttes dans l’océan» de Rainer Werner Fassbinder, mise en scène par Matthieu Cruciani, parle d’un sujet récurrent de l’auteur : De l’amour entre deux personnes bisexuelles et de ses péripéties.
Fassbinder, en son temps un personnage culte, n’a jamais mis en scène lui-même cette œuvre écrite en 1964. Cruciani s’est attaqué à une thématique encore brûlante il y a 40 ans. Mais non seulement que celle-ci a perdu tout son mordant à l’heure actuelle, mais en plus, le metteur en scène a situé l’action de cette pièce à l’époque de sa création : Et en ce qui concerne l’interprétation, et d’un point de vue visuel. Dans un décor au look des années 70 – un appartement avec des meubles en verre et en tubes métalliques – les deux acteurs principaux ont bien sagement déclamé le texte original. Résultat des courses : Une succession interminable de dialogues, récités dans des états d’âme divers et variés. La mise en scène n’exigeait aucune référence au présent, abstraction faite des spots publicitaires projetés sur un écran géant pendant les changements de costumes. Les acteurs des spots arboraient eux aussi le look des années 70 !
Cette mise en scène est allée jusqu’à ignorer le petit jeu de Fassbinder qui aurait fait un véritable scandale à l’époque : Ce jeu qui consistait à changer de partenaire, jusqu’à ce que, à la fin, tout le monde ait envie de coucher avec tout le monde.
Ici, l’action était si monotone que, malgré quelques vociférations, on pouvait tranquillement faire un petit tour au pays des songes – tout comme le jeune homme assis juste devant moi. Les disputes auxquelles se sont livrés Yann Métiver et Julien Geskoff dont les performances dépassaient de loin celle de la mise en scène, semblaient interminables.
Mais ce qui manquait à Cruciani ce n’était pas seulement une prise de position personnelle. L’autre manquement était la non-application des règles artisanales les plus élémentaires du théâtre. Rien que cela aurait pu contribuer à fasciner le public d’avantage. Adressée à l’arrière de la scène, la parole de Léopold, assis pratiquement le dos tourné au public, était perdue pour celui-ci. C’était un peu agaçant. Tout ce qui pouvait ressembler à une action compréhensible, était mis à l’écart. C’était plutôt dérangeant: Qu’est-ce qui a fait en sorte que l’ex-maîtresse de Franz se soit tournée vers Léopold ? Rien ! Quelle était la raison pour simplifier le caractère de l’ancienne compagne de Léopold à l’extrême pour en faire finalement une marionnette simplette ? Il n’y en avait pas : cela n’a ni montré son vrai caractère, ni ses véritables ambitions et encore moins les secrets de son âme. La seule chose, qui ait traversé le fossé entre la scène et le public de façon compréhensible, c’était le don d’amour de Franz à Léopold. Par conséquent, le suicide de Franz, repoussé par son amant qui le trompe avec son ancienne maîtresse, est compréhensible, lui aussi.
L’œuvre de Fassbinder est bien plus que du théâtre de poche superficiel avec des moments «on allume et on éteint la lumière» ainsi que des entrées et des sorties de scène prévisibles. Dans cette œuvre on trouve des passages psychologiquement passionnants – mais Cruciani ne les a pas trouvés ! Il semblait s’être endormi – tout comme le jeune homme assis devant moi.
Sanjari Les Rêveurs © Emma Szabol 01

Sanjari (c) Emma Szabol


Une nouvelle adaptation des «Exaltés» de Robert Musil prouve, que les choses peuvent être différentes.

Le metteur en scène Milos Lolic, formé à Belgrade, a présenté cette pièce pauvre en action mais riche en moments psychologiques dramatiques. Et il a réussi grâce à un pari osé : Dans la première, comme dans la dernière partie de la pièce, il a fait en sorte que toutes les actrices et tous les acteurs sur scène équipés d’un microphone, s’adressent directement au public. De cette façon, la communication était sur des rails et ne pouvait, comme on pouvait le voir, se mêler des émotions des acteurs. Ils étaient trop occupés par la profondeur de leurs âmes, ils étaient trop occupés à réfléchir pour agir.
Les micros tombent seulement quand des scènes dramatiques se déroulent sous nos yeux : Par vengeance, Joseph assomme brutalement Anselm qui avait essayé de séduire la femme de celui-ci. Et c’est à ce moment que se forme un groupe soudé. Avant, on avait eu à faire à des individus fluctuants, prenant garde à tout moment de garder leur propre position, méticuleusement analysée, sous contrôle.
Un pianiste, dos au public, accompagne la pièce. Sa musique reflète parfaitement les différentes ambiances créées par tous les protagonistes au cours des dialogues. La musique ne s’arrête qu’une fois : Pendant la scène de violence. Quand les poings parlent, la musique se tait.

Le décor de ce lieu retiré consiste en un intérieur sobre, lambrissé, comme c’était la mode dans les années 70 et 80. Les prétendus amis s’y sont retrouvés pour un week-end pendant lequel les cartes de leurs relations sont mélangées de nouveau. Les costumes et les coiffures des femmes indiquent la période de création de la pièce. L’utilisation des microphones reconnecte Lolic avec le présent. Reste à mentionner que cette façon détachée de jouer, sans qu’il y ait d’interaction entre les actrices et les acteurs a justement demandé beaucoup de concentration et toute leur présence aux protagonistes. La troupe était parfaitement à la hauteur de ces exigences. L’interprétation de « Sanjari » (en serbe) par Lolic fonctionne grâce à son analyse de texte personnelle. Elle est donc basée sur un travail en profondeur autour de cette pièce ce qui permet finalement sa transposition concluante.
De cette façon, le metteur en scène rajoute une nouvelle dimension à l’œuvre de Musil – c’est indiscutablement un signe de qualité.

Texte traduit de l’allemand par Andrea Isker

Die Affäre Rue de LourcineL´affaire Rue de Lourcine

Die Affäre Rue de LourcineL´affaire Rue de Lourcine

L’Affaire de la rue de Lourcine02 © Lea Dietrich (Festival Premières)

L’Affaire de la rue de Lourcine © Lea Dietrich

Vor 153 Jahren schrieb Eugène Labiche die Komödie: Die Affäre Rue de Lourcine,  in der ein gewisser Langlumé und sein alter Schulkollege Mistingue das Publikum zu Lachsalven hinrissen. 2009 gelingt dem jungen Regisseur Felix Rothenhäusler eine Neuinterpretation, ganz abseits von üppigem Theaterdonner mit häufigem Szenen- und Requisitenwechsel. Rothenhäusler reduziert sein Lustspiel von den beiden Bürgerlichen, die nach einer durchzechten Nacht und aufgrund einer Verwechslung sich einbilden, im Suff ein Kohlenmädchen erschlagen zu haben,  sowohl kostüm- als auch bühnenbildreduziert. Eine Bühne ohne Bühnenbild, nur mit einem größeren, niedrigen Podest und ein großer Lautsprecher, aus dem ein minimaler Gitarrensound das rasche Hintereinanderauftreten aller Beteiligten begleitet, reicht aus. Ein Regiekniff, der in ähnlicher Abwandlung gerne bei zeitgenössischen Dramen angewandt wird, in welchen es allein um die Sichtbarmachung innerer, psychischer Zustände geht. Rothenhäusler wendet dieses Konzept jedoch auf ein Stück an, in dem es normalerweise von Requisiten und Umbauten nur so wimmelt. Ob es sich um das große Doppelbett handelt, in welchem der Freund von Monsieur Langlumé morgens zu seiner und Langlumés großen Überraschung aufwacht, das Tabaksdöschen, in dem sich anstelle von  Tabak ein Spitzenhäubchen befindet, oder das üppige Frühstück, das Madame dem Freund ihres Mannes nur widerwillig serviert – alles ist allein in der Vorstellung des Publikums, aber nicht auf der Bühne selbst präsent. Dass dies gut funktioniert – Korrektur – ausgezeichnet funktioniert, ist aber nicht nur dem spritzig, witzig und dennoch teilweise tiefschwarzem Text von Labiche zu verdanken, der in der deutschen Übersetzung von Elfriede Jelinek eine leichte österreichische Sprachfärbung angenommen hat. Es funktioniert vor allem aufgrund der schauspielerischen Leistungen. Die permanente Anwesenheit aller Charaktere auf der Bühne, die sich noch dazu fast ständig in Bewegung befinden, erfordert neben dem gut durchdachten Regiekonzept vor allem auch eine starke Bühnenpräsenz, die Claudius Franz, Isabell Giebeler, Johannes Kühn, Sebastian Moske und Matthieu Svetchine abliefern. Beim „festival premières“ in Straßburg wurde in dieser Inszenierung einmal mehr deutlich, welche Zutaten benötigt werden, um gutes, zeitgenössisches Theater zu machen, das mit historischen Stoffen arbeitet: Eine große Portion Mut und Kreativität vom Regisseur und die dementsprechende Umsetzung seitens der Schauspieler. Eigentlich nichts Neues, aber dennoch etwas Seltenes.

L’Affaire de la rue de Lourcine02 © Lea Dietrich (Festival Premières)

L’Affaire de la rue de Lourcine © Lea Dietrich


Il y a 153 ans, Eugène Labiche a écrit la comédie « L’affaire rue de Lourcine » dans laquelle un certain Langloumé et son ancien camarade de classe Mistingue firent hurler de rire leur public. En 2009 le jeune metteur en scène Felix Rothenhäusler donne avec succès une nouvelle interprétation de la pièce : sans sortir le « grand jeu », loin des changements incessants de scènes et de décors.

Rothenhäusler mise sur la sobriété des costumes et des décors dans cette comédie dans laquelle, à cause d’une confusion, les deux bourgeois ivres sont convaincus d’avoir tué une jeune fille, vendeuse de charbon. La scène se passe de décors, si ce n’est un grand podium assez bas et d’un haut-parleur diffusant un air de guitare minimaliste qui accompagne les entrées en scène rapides des protagonistes. C’est une astuce de mise en scène dont des variantes semblables sont souvent utilisées dans des drames contemporains dans lesquels il est surtout question des états psychologiques, intérieurs, des personnages.
Rothenhäusler, cependant, utilise ce concept pour mettre en scène une pièce qui « déborde » habituellement d’accessoires et de changements de décors : Qu’il s’agisse du grand lit dans lequel se réveille, étonné, l’ami de Monsieur Langloumé à la grande surprise de celui-ci, que ce soit la tabatière dans laquelle se trouve, à la place du tabac, un bonnet en dentelles, ou qu’il soit question du petit déjeuner copieux que Madame sert, contre son gré, à l’ami de son mari. Tout ceci n’existe que dans l’imaginaire du public – et non pas sur la scène. Et ce n’est pas uniquement grâce au texte drôle, pétillant et pourtant parfois noir de Labiche, dont la traduction en allemand d’Elfriede Jelinek donne une « légère teinte autrichienne », que cela fonctionne. Je dirais même: fonctionne à la perfection, notamment principalement grâce aux prestations des acteurs. La présence permanente des tous les personnages sur la scène, qui de plus sont continuellement en mouvement, ne demande pas seulement un concept de mise en scène parfaitement huilé, mais demande en plus une grande présence aux acteurs. Un défi relevé avec succès par Claudius Frans, Isabell Giebeler, Johannes Kühn, Sebastian Moske et Mattieu Svetchine.

Cette mise en scène, présentée dans le cadre du « festival premières » a montré une fois de plus quels ingrédients sont nécessaires pour faire du bon théâtre contemporain tout en travaillant avec des sujets historiques : Une bonne dose de courage et de créativité de la part du metteur en scène, et des acteurs capables de concrétiser ses idées. Au fond, ce n’est pas nouveau, pourtant, c’est rare !

Texte traduit de l’allemand par Andrea Isker

Die Trauer der MenschenfresserLe chagrin des ogres

Die Trauer der MenschenfresserLe chagrin des ogres

Ein großes Mädchen in weißem Kleidchen mit einem Spitzenschleier auf dem Kopf, das wutentbrannt über die Bühne läuft und in einer Endlosschleife die Geschichte des Königs erzählt, der seine Verwandtschaft inklusive Kinder fraß, um nicht vom Thron gestürzt zu werden. Dazu eine Geräuschkulisse von basslastigem Elektrosound – fast so, als würde man im Bauch eines  Riesentankers sitzen. So begrüßt der Regisseur Fabrice Murgia das Publikum, noch während es seine Plätze aufsucht. „Le chagrin des ogres“ zu Deutsch „Die Trauer der Menschenfresser“ ist ein Stück, das Murgia anlässlich des „festival premières“  im Le-Maillon in Straßburg aufführte. Eine brandaktuelle Geschichte rund um die Verzweiflung junger Menschen, die sich in ihrer Welt nicht mehr zurechtfinden. Ausgangspunkt dafür war das Blog von Bastian Bosse, alias Resistant X. Er war jener junge Amokläufer, der 2006 in seiner ehemaligen Schule in Emsdetten ein Blutbad anrichtete und sich anschließend selbst tötete. Murgia verschränkt dieses Drama mit jenem von Letizia, einem adoleszierenden Mädchen, das ebenfalls nur im Tod einen Ausweg sah, ohne jedoch – im Unterschied zu Bastian, anderen Schaden zuzufügen. Ihre Verzweiflung trug sie nur mit sich selbst aus, wie so viele in ihrem Alter – und endete nach ihrem Selbstmordversuch im Koma. Anhand des öffentlichen Massakers und des unspektakulären Selbstmordversuchs, der sich tagtäglich tausendfach auf unserer Welt ereignet, umreißt Murgis das Drama des Erwachsenwerdens. Ein Drama, das sich neben und unter uns abspielt, ein Drama, dem wir doch meist keinerlei Bedeutung beimessen.

Le Chagrin des ogres c Cici Olsson

Le chagrin des orges (c) Cici Olsson


Das Bühnenbild, das durch eine glatte, graue Wand abgeschlossen wird, in die zwei große Glasfenster eingelassen sind, spiegelt die Kälte der Welt wieder, in der sich die Jugendlichen befinden. Abwechselnd erhellt sich der Raum hinter den Fenstern und sowohl Bastian hinter seinem Computer als auch Letizia in Gestalt ihrer Mutter, geben Einblick in ihre Seelenzustände. Hass, Angst und ein Leben scheinbar ohne Zukunftsperspektiven bestimmen die Gedanken der beiden. Als Vermittlerin zum Publikum hin agiert jenes Mädchen, das gleich zu Beginn auf der Bühne das Endlosgedicht vom menschenfressenden König vortrug. Ihre Stimmungen schmiegen sich eng an Bastian und Letizias an. Sie spricht Passagen aus dem Film „Krieg der Sterne“  unisono mit dem Jungen oder beginnt sich vor Mr. Wolf zu fürchten, von dem Letizia glaubt, dass er sie umbringen möchte. Himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt – wie Jugendliche oft empfinden – schwanken auch ihre Stimmungen. Das tragische Ende ist von der ersten Minute an vorprogrammiert und überrascht nicht mehr. Was überrascht, ist, dass es dem 1983 geborenen Regisseur gelingt, Betroffenheit und Verständnis für die Bluttat Bastians herzustellen. Es gelingt ihm tatsächlich, das meist so Unverständliche verständlich zu machen. Der gekonnte Einsatz von live-Videobildern, welche die Gesichter der beiden Fast-Noch aber auch Nicht-Mehr-Kinder groß auf die graue Wand über die Fensterscheiben projizieren tut ein Übriges, um sich den beiden ganz nah zu fühlen. Sowohl körperlich als auch emotional. Die intelligente Regieleistung, das gelungene Bühnenbild, die aufwühlende Geräusch- und Klangkulisse  und nicht zuletzt die hervorragenden schauspielerischen Leistungen von Emilie Hermans, David Murgia und Laura Sépul bescherten ein beeindruckendes Theatererlebnis mit Langzeitwirkung.

Une grande fille en robe blanche, un voile en dentelles sur la tête, court, folle de colère sur la scène et raconte dans une boucle sans fin l’histoire du roi qui a mangé toute sa famille, y compris ses enfants, pour ne pas être renversé. En accompagnement une coulisse sonore électronique où les basses prédominent. C’est presque comme si on se trouvait à l’intérieur d’un pétrolier géant.
C’est ainsi que le metteur en scène Fabrice Murgia salue son public qui est encore en train de chercher ses places. Murgia a monté « Le chagrin des ogres » dans le cadre du « festival premières » au « Le Maillon » à Strasbourg. C’est une histoire d’une grande actualité autour de jeunes gens qui n’arrivent plus à trouver leur place dans ce monde.
Le point de départ était le Blog de Bastian Bosse, alias « Resistant X. C’était le jeune forcené qui, en 2006, à causé un bain de sang dans son ancienne école à Emsdetten et qui s’est donné la mort ensuite. Murgia croise ce drame avec l’histoire de Letizia, une adolescente qui ne voyait pas non plus d’autre issue que la mort, mais, contrairement à Bastien, sans faire de mal à autrui. Comme beaucoup de jeunes du même âge, elle a lutté toute seule contre son désespoir et a fini, après sa tentative de suicide, par tomber dans le coma.
Murgia se sert du massacre public et cette tentative de suicide pas du tout spectaculaire pour traiter du drame qu’est le cheminement vers la vie d’adulte. Un drame qui se déroule à coté de nous, parmi nous, un drame auquel nous n’accordons aucune importance.

Le Chagrin des ogres c Cici Olsson

Le chagrin des orges (c) Cici Olsson


Le décor est fermé par un mur gris et lisse, dans lequel sont percées deux grandes baies vitrées. Il reflète la froideur du monde dans lequel se trouve la jeunesse. A tour de rôle, les pièces derrière les fenêtres s’éclairent et Bastian, derrière son ordinateur et Letizia, en la personne de sa mère, font part de leurs états d’âme. La haine et la peur d’une vie, qui leur semble sans avenir, hantent la pensée des deux adolescents.
La jeune fille qui au tout début de la représentation a récité le poème du roi-ogre, joue le rôle d’intermédiaire avec le public. Ses humeurs s’accordent avec celles de Bastian et de Letizia. Elle récite des passages du film « La guerre des étoiles ». Ses humeurs changent sans transition, comme c’est souvent le cas chez les jeunes, et passent de hauteurs vertigineuses aux plus grands gouffres. La fin tragique, programmée depuis le début, n’a plus rien de surprenant. Ce qui est surprenant en revanche, c’est que le metteur en scène, né en 1983, réussit à rendre le public concerné par les meurtres de Bastian. Il réussite même à susciter une certaine compréhension. En effet, il rend compréhensible l’incompréhensible. La projection de photos vidéo sur le mur gris par-dessus les vitres de ces deux jeunes qui ne sont pas encore adultes, mais qui ne sont plus non plus des enfants, font que l’on se sent tout près des deux – physiquement et émotionnellement. La mise en scène intelligente, le décor réussi, la coulisse sonore et « last but not least » les performances d’Emilie Hermans, David Murgia et Saur Sèpul ont offert une aventure théâtrale impressionnante avec un effet à long terme.

Texte traduit de l’allemand par Andrea Isker

Gestriges und (fast) HeutigesD’hier et (presque) d’aujourd’hui

Gestriges und (fast) HeutigesD’hier et (presque) d’aujourd’hui

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Sinfonietta von Jiri Kylian (c) jl-tanghe

beim Tanzabend Kylián/Inger an der Opéra national du Rhin

Mit Jiří Kyliáns beiden Choreographien Sinfonietta und Overgrown Path und Johan Ingers Walking Mad brachte das Ballett der Opéra national du Rhin in Straßburg drei – bzw. vier Werke auf die Bühne, die fast so etwas wie einen Stempel der Jahreszahl ihrer Entstehung tragen.

Kylián, der über 70 Choreografien für das Nederlands Dans Theater erarbeitete und dieses bis 1999 als künstlerischer Direktor leitete und weltberühmt machte, schuf beide Arbeiten nach der Musik seines tschechischen Landsmannes Leoš Janáček, wobei die Sinfonietta vom Band eingespielt wurde und das Werk „Auf verwachsenem Pfade“ in der Originalfassung für Klavier von Maxime Georges live interpretiert wurde. Die Entstehungszeit der Arbeiten – 1978 für die Sinfonietta sowie 1980 für Overgrown Path liegen – für die heutige, schnelllebige Kunstlandschaft – Ewigkeiten zurück. Und man sieht es ihnen auch an.

Die folkloristisch-pathetisch angehauchte musikalische Erzählung Janáčeks findet in Kyliáns tänzerischer Interpretation einen ebenbürtigen Widerpart. In den langen Sprung- und Hebefigurpartien zelebrierte der Choreograf Historisches – nur wenige zeitgenössische Hinweise machten klar, dass er sich am Beginn einer neuen Ära befand. War die Sinfonietta sein künstlerischer Durchbruch, mit dem er in den Choreografenhimmel aufstieg, so ist Overgrown Path dennoch schon Meilen weiter in die Zukunft gedacht und getanzt. Jeder Satz wurde mit einer veränderten Besetzung versehen, wobei vor allem die Figuren, die Kylián aus drei Personen zusammensetzte, von einer Ästhetik geprägt sind, die trotz ihres ständigen Wechsels eine feine, zarte Geschmeidigkeit zeigen, die den Tanz in seiner schönsten Form zelebriert. Die Stelle, in der das Liebespaar sich gegenseitig, aber auch selbst zärtlich den Kopf hält, berührt und offenbart zugleich, wie groß Jiří Kyliáns Gespür für jede einzelne Klangfarbe des Werkes war und wie koherent er dies umsetzen konnte. Der bedrückende Schluss, das Verlassenwerden und das Abschiednehmen, wird noch lange nach dem Verklingen der letzten Note getanzt, lange, nachdem der Pianist sein Klavier verlassen hat.

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Walking mad von Johan Inger (c) jl-tanghe

Im krassen Gegensatz dazu stand der zweite Teil des Abends – Johan Ingers Arbeit „Walking Mad“ aus dem Jahr 2001, die aus dem Bolero von Ravel und Arvo Pärts „Für Aline“ zusammengesetzt ist. Obwohl nun auch schon beinahe 10 Jahre alt, besticht die Choreografie Ingers, der von Kylián einst ans Nederlands Dans Theater gerufen worden war und später intensiv mit dem Cullberg Ballett zusammenarbeitete, nach wie vor durch ihren Witz, ihre Frische und ihre Überraschungselemente im Bühnenbild. Eine lange Bretterwand, die sich wie in alten Slapstickfilmen oder auch Komödien durch mehrere auf- und zugehende Türen belebt, wird neben den Tänzerinnen und Tänzern zum Hauptdarsteller. Als einer der Tänzer an der Wand hochspringt und diese nach hinten umkippt, um sofort auf dem Boden liegend wieder zum Tanzboden zu werden, hält das Publikum kurz den Atem an. Ingers Bolero erweist sich als Hintergrundmusik zu einem Geschlechterkampf, der teilweise brutal offen ausgetragen wird. In den Partien, in denen ein Paar entlang der nun in der Mitte zusammengeknickten Wand sich gegenseitig gegen diese drückt, sich gewaltsam auf den Boden schleudert oder fallen lässt, gerät die Choreografie beinahe schon zu einer Stuntregie. Die mit roten Kappen versehenen Zwergenmänner, die einer Frau wie von Sinnen hinterher laufen und dabei in ihren Bewegungen davon sprechen, wie unbeschwert und fröhlich das Leben doch sein kann, stehen dazu im krassen Gegensatz. Aber Gegensätze ziehen sich an – zumindest funktioniert es auf der Bühne bei Inger wunderbar. Dass bei zeitgenössischem Tanz wie diesem hier auch gelacht werden darf, kommt so selten vor, und tut doch so unendlich gut, dass er dafür noch nachträglich einen Orden verliehen bekommen müsste.

„Für Aline“ zeigt im Abschluss noch einmal den tragischen Versuch eines Mannes, eine Frau zu erobern, die doch ihre vorangegangene Liebe nicht vergessen kann. Anziehung und Abstoßung sind auch hier die tragenden Elemente, wenngleich die Poesie der Bewegungen hier viel stärker zum Tragen kommt. Der unversöhnliche Schluss verschränkt sich mit jenem zuvor gesehenen von Kylián und kann so fast wie das Anschlussglied zu einem Perpetuum mobile eines Tanzabends gesehen werden.

Die Stücke von Kylián/Inger verweisen auf die jüngste und etwas länger zurückliegende Geschichte des zeitgenössischen Tanzes und schärfen in dieser Kombination ganz besonders den Blick für die Entwicklung bis heute. Dem Straßburger Tanzensemble wird durch die große Bandbreite der Stücke nicht wenig zugemutet. Einige Tänzer standen sowohl in der Sinfonietta als auch in Walking Mad auf der Bühne, was ein blitzschnelles Wechseln in völlig andere Bewegungsmuster bedeutet. Dass hier so manche Präzision der Synchronizität – vor allem in dem am klassischen Ballett orientierten Werk der Sinfonietta – ein wenig auf der Strecke bleiben musste, ergibt sich fast zwangsläufig. Der von allen Tänzerinnen und Tänzern meisterlich interpretierte Bolero mit seiner daran anschließenden Aline wurde zum Publikum zu Recht enthusiastisch beklatscht.

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Sinfonietta de Jiri Kylian (c) jl-tanghe

La soirée de danse Kylián/Inger à l’Opéra national du Rhin

Trois créations, respectivement quatre : les chorégraphies de Jiří Kylián «Sinfonietta » et « Overgrown Path », ainsi que l’œuvre de Johan Inger «Walking Mad » ont été dansées par le ballet de l’Opéra National du Rhin à Strasbourg – des œuvres comme estampillées par l’année de leur création.

Le chorégraphe Kylián a créé plus de 70 chorégraphies pour le «Nederlands Dans Theater ». Sous sa direction artistique, jusqu’en 1999, le théâtre a atteint une réputation mondiale. Les deux œuvres de Kylián montrées au cours de la soirée sont basées sur la musique de son compatriote tchèque Leoš Janáček. La «Sinfonietta» était accompagnée par une bande enregistrée. La musique d’ «Overgrown Path» en revanche a été interprétée dans sa version originale en direct par Maxime Georges au piano. Les années de création sont pour la « Sinfonietta » l’année 1978, respectivement 1980 pour « Overgrown Path ». Cela remonte donc, au regard du paysage culturel actuel qui change à toute allure, à une éternité – et cela se voit : L’histoire musicale quelque peu pathétique et teintée de folklore que raconte Janáček trouve dans l’interprétation de danse de Kylián son équivalent. Les longs passages dédiés aux sauts et aux portées étaient une célébration du passé. Peu d’indications contemporaines annonçaient le début d’une nouvelle aire. Grâce à Sinfonietta, Kylián a percé et réussi son ascension au ciel des chorégraphes célèbres.
« Overgrown Path » par contre était orienté vers l’avenir. Chaque part a été distribué différemment. Les personnages composés par trois personnes étaient caractérisés par une esthétique particulière, et malgré des changements permanents, ils ont montré une souplesse tout en finesse, célébrant la danse dans sa plus belle expression. Le passage pendant lequel le couple d’amoureux se tient mutuellement, ainsi que chacun soi-même, tendrement par la tête, est très émouvant et montre à quel point la sensibilité de Kylián rejoignait celle du compositeur. Il est aussi la preuve, que le chorégraphe a été parfaitement capable de transposer chacune des couleurs des sonorités de l’œuvre. La fin pesante, l’adieu et le départ sont dansés encore longtemps après que la dernière note a été jouée, longtemps après le départ du pianiste.

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Walking mad de Johan Inger (c) jl-tanghe


La deuxième partie de la soirée, «Walking Mad» de Johan Inger, créé en 2001, composée du «Boléro» de Ravel et de «Pour Aline» d’Arvo Pärt, était d’un contraste criant. Inger avait été appelé au «Nederlands Dans Theater» par Kylián. Par la suite, le chorégraphe a intensément travaillé avec le Cullberg Ballet. Bien qu’âgée de presque dix ans, la chorégraphie d’Inger est toujours aussi plaisante de par son humour, sa fraîcheur et aussi saisissante par les surprises que réserve le décor. Un long mur en bois, animé, comme dans les vieux films comiques ou dans certaines comédies, par une série de portes qui s’ouvrent et qui se referment, est aux cotés des danseuses et danseurs l’interprète principale. Quand l’un des danseurs saute sur le mur et celui-ci tombe pour se transformer aussitôt en piste de danse, le public retient son souffle.
Le Boléro d’Inger est la coulisse d’un combat entre les sexes, où l’on se bat ouvertement, brutalement même. Aux passages, pendant lesquels un couple se presse mutuellement contre le mur en partie effondré et se jette violemment par terre ou se laisse tout simplement tomber, la chorégraphie se transforme presque en mise en scène d’une prestation de cascadeurs. Les hommes nains aux casquettes rouges, dont les mouvements parlent de la joie ainsi que du coté insouciant de la vie et qui courent comme des fous furieux derrière une femme sont en opposition totale avec la scène décrite précédemment. Mais les contraires s’attirent – au moins, dans l’œuvre d’Inger, sur la scène, cela fonctionne à merveille. Que l’on a le droit de rire en regardant de la danse contemporaine arrive rarement, mais quand ça arrive, cela fait un bien fou et rien que pour cela, Inger mériterait une médaille. Pour finir, «Pour Aline» montre la tentative tragique d’un homme de conquérir une femme qui elle ne peut oublier un amour appartenant au passé.
L’attraction et son contraire sont là aussi les principaux éléments, même si la poésie des mouvements a davantage l’occasion de s’exprimer.
La fin malheureuse se lie avec celle, vue chez Kylián et peut être considéré comme une sorte de connexion à un mobile perpétuel d’une soirée de danse.

Les morceaux de Kylián/Inger font référence à l’histoire plus ou moins proche de la danse contemporaine et, combinés ainsi, ils aiguisent le regard sur son évolution jusqu’à nos jours. De par l’étendu du spectre des morceaux, les exigences auxquelles devait faire face le corps de ballet, étaient importantes. Quelques danseurs participaient aussi bien à «Sinfonietta» qu’à «Walking Mad» ce qui a nécessité une adaptation ultrarapide à deux schémas de mouvements fondamentalement différents. Il va donc pratiquement soi que c’était au détriment de l’une où l’autre précision au niveau du synchronisme, surtout dans l’œuvre «Sinfonietta», orientée au ballet classique. L’interprétation magistrale de «Boléro» et «Pour Aline» par toutes les danseuses et danseurs a mérité les applaudissements enthousiastes du public.

Texte traduit de l’allemand par Andrea Isker

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