In dieser Saison hat die Leitung des Schauspielhauses in Wien ein goldenes Händchen für Gastspiele gezeigt. Was da gezeigt wurde, war schlichtweg großes, wirklich großes Theater.
Suchergebnisse
Wer die Nase rümpft, hat dem Leben noch nie in den Hintern geschaut
In „Die Präsidentinnen“, dem Stück, das als eines der Fäkaliendramen Schwabs bezeichnet wird, schrieb der schon jung vom Leben gezeichnete Mann seine Erkenntnisse von jener dunklen Seite des Lebens.
Wohin kehrt man heim?
In der Replik auf die fünf Serienteile kann man feststellen, dass es dem Team – allen voran den Autorinnen und Autoren – gelang, viele differenzierte Sichtweisen auf das 20. Jahrhundert aufzuzeigen.
reichtum ist die kotze des glücks
Ferdinand Schmalz hat – nicht zuletzt mithilfe von Felicitas Brucker – seine Feuertaufe als Autor am Schauspielhaus in Wien bestanden. Sein Text beeindruckt durch seine Vielschichtigkeit aber auch durch die mannigfaltigen historischen Verschränkungen und der offenen Klammer des Geschehens bis in die Jetztzeit.
Brasilien liegt im Neunten
Sabine Holzer und Jack Hauser ist es unter der klugen Regie von Anne Habermehl gelungen, mit wenig theatralischem Einsatz ein Maximum an Gefühlen und Assoziationen beim Publikum hervorzurufen.
Es ist nicht aller Tage Abend
Die Stärke von Erpenbecks Werk liegt einerseits in der Individualität ihrer Figuren. Andererseits aber in der Allgemeingültigkeit der politischen Verfasstheiten während der unterschiedlichen Zeiten und in den unterschiedlichen Staatsgebilden, die auf Millionen von Menschen im 20. Jahrhundert ihre Wirkung ausübten.
„Jawohl, mein Vater!“
Anne Habermehl, die in dieser Produktion die Regie führte, hat ganze Arbeit geleistet. Es gibt wohl kaum schwieriger zu bespielende Orte als den Gang eines Luftschutzkellers.
Wie das Gestern zum Morgen wird
Wir befürchten, dass es nicht so sein wird, dass das Tempo unserer heutigen Zeit abermals Umstürze mit sich bringen und die Welt weiter rasant verändern wird. Ein Abend, der im wahrsten Sinne zum Nach- aber auch in die Zukunft denken anregt.
Das Sausen der Welt
So bleibt nur gefügiges Nach-Hause-Taumeln mit dem einzigen Ziel Licht´sche Musik zu hören, bis es rundherum ganz ruhig geworden ist,
Was wäre wenn?
Konstellationen: Eine sehenswerte Produktion, in der sich aktuelle wissenschaftliche Forschungsaufgaben perfektest mit einer künstlerischen Aufarbeitung dieses Wissens verschränken.
Gibt es ein Leben nach dem Trauma?
Heftiger Applaus machte deutlich, wie sehr nicht nur die schauspielerischen Leistungen, sondern vor allem auch der Auftritt des Brunnenchores geschätzt wurde.
Männliche Pathologien
Die amerikanische Schriftstellerin Emily Dickinson war eine höchst eigenwillige Person. Oder wurde sie durch den Blick der anderen erst zu einer solchen gemacht?
Schrankenlos böse
In Littells Werk häufen sich die Leichenberge und Gräueltaten sosehr, dass Bühnenfassungen – gelinde ausgedrückt – echte Herausforderung darstellen. Das ist nicht nur kluges Theater, voll von Metaphern, die man entziffern kann, aber nicht zwangsläufig muss. Das ist packendes Theater, das ohne belehrenden Zeigefinger auskommt und dennoch auf so vielen Bedeutungsebenen aufgebaut ist, dass diese gar nicht alle auf einmal erfasst werden können.
Liebenswürdige Terroristen
Das Schauspielhaus Wien verfolgt mit seinen Produktionen in dieser Saison das Motto „100 Jahre Wahn & Sinn“, eingedenk des Jahrestages des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges im August 2014. Die in Serbien gefeierte Autorin Biljana Srbljanović erhielt vom Haus eine Auftragsarbeit und lieferte „Princip (Dieses Grab ist mir zu klein) ab, das am 16. Oktober seine Uraufführung erlebte.
Wie Mücken im Licht
„Wie Mücken im Licht“ – so der Titel der Produktion – ist ein weiterer Zustandsbericht unserer gesellschaftlichen Verfasstheit, in der zwar das Alte noch Nachwirkungen auf unser Leben hat, wenngleich die politischen Ideen sich teilweise ad absurdum führten.
Plebs Coriolan für die Elite
Ein Stück mit enormer Sprengkraft, das aber aufgrund der Aussicht, dass es auch zukünftig ein Oben und ein Unten gibt, zugleich sein revolutionäres Potential gnadenlos einbremst.
Die Tücken der Technik
Einen Abend der etwas anderen Art erlebte man bei der ersten Aufführung des russischen Gastspieles „Die Stadt“ von Jewgenij Grischkowez im Schauspielhaus in Wien.
Vor der absoluten Zerstörung kommt die Liebeslebenslüge
Die verschiedenen Liebeskaskaden, die sich wie ein Wasserfall ganz unerwartet über das Publikum ergießen, entwickeln sich aus einer Liebesode, die einer der beiden Ehemänner zu Beginn des Stückes seiner Frau am Sterbebett vorträgt. Wer würde da annehmen, dass sich aus dieser Ausgangsposition Dramen und Lügen, gebrochene Herzen und zerstörte Leben entwickeln? Und doch gelingt all dies dem Autor meisterhaft. In einer herausragenden Inszenierung von Felicitas Brucker, in welcher raffinierte Lichteinsätze, ein im Halbkreis angeordneter Schnürlvorhang und billigste fahrbare Kleiderkästen aus Stoff das Bühnenbild beschreiben, wird auch deutlich, dass entweder soziale Angepasstheit oder lebenslange Lügen die Menschen daran hindern, wahrhaftig zu lieben. Wobei offen bleibt, was denn Liebe nun tatsächlich ist.
Ein kleines Stück vom familiären Nicht-Glück
„Luft aus Stein“ von Anna Habermehl, ein dunkles Stück, das jedoch durch den Wunsch und der permanenten Sehnsucht nach Liebe dennoch wärmt.
Das wilde Tier Eifersucht
Zuerst sind es die Männer, die leiden. Danach die Frauen. In der Produktion „Die Kreutzersonate“ nach Leo Tolstoi fließt viel Theaterblut. Das aber an besonders empfindlichen Stellen. Wenn Nikolaus Büchel als der Gattenmörder Posdnyschew das Messer entlang der gut sichtbaren Wölbung seiner weißen Unterhose ansetzt und sich diese nach einem langsamen Schnitt blutrot färbt, halten nicht nur die Männer im Saal kurz den Atem an.
Theater-Rätsel
Das Publikum, das sich das neue Stück von Paulus Hochgatterer angesehen hat, verlässt das Theater mit Fragen über Fragen, auf die es keine Antworten bekommt. Uraufgeführt als Auftragswerk des Schauspielhauses in Wien, anlässlich der Wiener Festwochen, präsentiert der Autor in „Makulatur“ ein Beziehungsgeflecht von Menschen, welches sich im Laufe des Fortgangs der Geschichte als besonders raffiniert erweist.
Es braucht mehr Mut zur Sprache, zum Mundaufmachen.
Ein Interview mit dem Autor Thomas Arzt. Aufgenommen wenige Wochen vor der Verleihung seines Preises beim „Stückemarkt“ in Heidelberg, im Mai 2012
Hurra – es ist alles trostlos
Rollercoaster „Zeitgeist“ – alles einsteigen und anschnallen bitte: Garantiert wird eine große Portion Weltungergangsgefühl, eine Tragikomödie aus dem fast richtigen Leben und eine Prise Absurdität. Wer hier nicht schwindelig nach Hause geht, ist selber schuld! Diese Aufforderung hätte getrost über der Eingangstür zum Theaterraum der Garage X stehen können, die gestern unter dem Titel „Startguthaben – das richtige Leben im dritten A“ zum jährlichen Nachwuchsprojekt lud.Rollercoaster „Zeitgeist“ – alles einsteigen und anschnallen bitte: Garantiert wird eine große Portion Weltungergangsgefühl, eine Tragikomödie aus dem fast richtigen Leben und eine Prise Absurdität. Wer hier nicht schwindelig nach Hause geht, ist selber schuld! Diese Aufforderung hätte getrost über der Eingangstür zum Theaterraum der Garage X stehen können, die gestern unter dem Titel „Startguthaben – das richtige Leben im dritten A“ zum jährlichen Nachwuchsprojekt lud.
Die fröhliche Perspektivenlosigkeit
„Das Prinzip Meese“ ist alles andere als ein den Kulturbetrieb und seine Protagonisten kritisierendes oder erläuterndes Stück, wie man vielleicht fälschlicherweise dem Titel entnehmen könnte. Vielmehr bietet es ein Feuerwerk an sprachlichen Eskapaden, das auch das noch so langweiligste und anödendste Hartz-4-Leben mit geistreichem Humor aufpeppt und so beinahe lustvoll erscheinen lässt.
Wann gilt ein Experiment als legitim
Im Schauspielhaus in Wien wird derzeit die Produktion „Wenn Kinder Steine ins Wasser werfen“ nach einem Text von Xaver Bayer in der Regie von Christine Gaigg gezeigt.Im Schauspielhaus in Wien wird derzeit die Produktion „Wenn Kinder Steine ins Wasser werfen“ nach einem Text von Xavier Bayer in der Regie von Christine Gaigg gezeigt.
Alle bekommen alles!
PeterLichts „Der Geizige“ im Schauspielhaus Wien Das Bühnenbild – ein kleinbürgerliches Interieur der 1950er Jahre,...
Der arme Schlucker ist tot
Der arme Schlucker ist tot! Es lebe das Genie Schubert! Im kleinen Raum des Schauspielhaus´schen Nebenhauses liegen...
Heut`gehen wir zu Schubert!
Manches kann man wörtlich nehmen – wie die Überschrift dieses Artikels. Im 4. Teil von Schuberts Winterreise, derzeit...
Schubert eine Winterwanderung Teil 3 – Nur Muth!
Eiskalt ist die Nacht – so kalt, dass auf der Straße niemand anzutreffen ist. Bei minus 12 Grad bleibt die Wiener...
Wir marschieren schön in 2er Reihen! Das meine ich ernst!
(Beinahe) folgsam formierte sich nach dieser unmissverständlichen Aufforderung eines jungen Schauspielers am...