Nach 7 Jahren endlich ein neuer 1. Violinist

Der Violinist Vladlen Chernomor steht ab der neuen Konzertsaison 2009/10 dem „Orchestre Philharmonique Strasbourg“ als erster Violinist sowie „super soliste“  vor.

Vladen Chernomor - Neuer 1. Violinist in Strasbourg

Vladen Chernomor - Neuer Konzertmeister in Strasbourg

Als „super soliste“ werden im Französischen  Konzertmeister mit der Möglichkeit bezeichnet, Solokonzerte zu geben, auf die jedoch das Publikum in Straßburg im Falle Chernomor noch eine Weile warten wird müssen. In seinem ersten Jahr mit dem renommierten Klangkörper wird der junge Usbeke vornämlich damit beschäftigt sein, das Orchester von Grund auf kennen zu lernen. Wegen der großen Anzahl von Musikerinnen und Musikern erwartet ihn diesbezüglich ein gutes Stück Arbeit. „Da ich bis jetzt noch kaum Gelegenheit hatte, Kontakte zu knüpfen, werde ich mich bei jedem einzeln vorstellen“ konkretisiert Chernomor seine ersten, profanen Arbeitsschritte.

Dass er stolz auf seine neue Stelle ist, versteht sich von selbst, trat er doch im siebenten Auswahlverfahren, welches das OPS ausgeschrieben hatte, gegen mehr als 30 Konkurrentinnen und Konkurrenten an – und war erfolgreich. „Das zeigt auch, wie hoch die Ansprüche des OPS sind, denn in den 6 Auswahlverfahren, die in den Jahren davor angesetzt waren, wurde niemand genommen“ lässt der Musiker seinen Stolz durchblicken. Die Möglichkeit, sich in Straßburg intensiv auf die Konzerte vorbereiten zu können gefällt ihm ebenso, wie die große Anzahl an Gastdirigenten und Solisten, die pro Saison mit dem OPS zusammenarbeiten. Einige, wie Vassily Sinaisky, Marko Letonja oder Kirill Karabits sind ihm  schon von gemeinsamen, früheren Auftritten her bekannt.

Seine Engagements im Deutschen Symphonie-Orchester Berlin sowie im Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, dem er seit 2006 als permanentes Mitglied angehörte, legten, neben seiner Ausbildung, unter anderem als Meisterschüler bei  Victor Tretyakov,  auch den Grundstein für sein breites musikalisches Repertoire. „Ich mag zeitgenössische Musik genauso gerne wie Schnittke, Sibelius, Bach oder Mozart“ gibt er diplomatisch Auskunft über seine musikalischen Vorlieben und konkretisiert weiter: „ als erster Violinist kann ich nicht sagen, diese Musik gefällt mir, die spiele ich nicht gerne – da muss ich alles was kommt, mit Freude spielen!“ Dass die 3. Symphonie von Mahler eine Herausforderung für ihn darstellt, hat er mit seinem zukünftigen Chefdirigenten Marc Albrecht gemeinsam. Beide erarbeiten sich das schwere und von vielen gefürchtete Stück zum ersten Mal und werden es hintereinander am 1., 2. und 3. Oktober in Straßburg zur Aufführung bringen. Seine bisher erzielten Preise, der letzte 2005 im Wettbewerb „Julio Cardona“ in Portugal gewonnen, sowie seine ihm zugesprochenen Stipendien seien der Vollständigkeit halber erwähnt. Das Publikum in Straßburg wird ab Herbst ohnehin erleben, welch musikalischer Geist in Vladlen Chernomor steckt.

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