Ein Sarg auf der Bühne macht noch keine Leiche
Von Michaela Preiner
Hard-core-Vorsprechen, basteln und träumen
Eine Basteltante, die tollpatschig ein kleines „Ich bin ich“ basteln möchte, sowie der technisch überbegabte Heroe MacGyver, der unter Aufbietung all seiner technischen Fähigkeiten einen Würstelaufwärmautomaten instand setzt, strapazieren die Lachmuskeln des Publikums ebenfalls gehörig. Doch der Abend hat weit mehr zu bieten als nur Jux und Tollerei. Die unterschiedlichen Schwab-Ichs wollen gehört werden und so erfährt man von ihrem Putzzwang genauso wie einem genialen Trick, sich selbst alljährlich auf einem Londoner Friedhof die Liebe zu sich selbst zu gestehen.
Schwab-jandeln ohne Versprecher
Wenn sie ohne Versprecher schwab-jandelt, dass es eine wahre Freude ist, wird man Zeuge ihrer Lust am Formulieren und an Sprachspielen. Doch trotz aller Bühnenpräsenz blitzen immer wieder Selbstzweifel durch, die ihr nicht gestatten, auf ihre eigene Leistung stolz zu sein.
„Der Sprung muss kommen!“, versucht sie sich mantraartig Mut zur eigenen Karriere zuzureden, während sie zugleich hart daran arbeitet, ihr Entschuldigungs-Syndrom loszuwerden. Zur Feier, die sie schließlich ausrichtet, sind am Ende der Show alle eingeladen – alle ihre Ichs, die sie mag und auch all jene, die sie nicht leiden kann. Wie schön, dass dabei kein Platz leer bleibt, wenn die „kleine Frau mit der dunklen Stimme“ letztlich mit allen Versöhnung feiert.
Weitere Termine: 10./11.November 2017