Sowohol die Musik (Farahnaz Hatam) und die Live-Percussion (Colin Hacklander) stammen von ihnen, als auch die Idee und das Konzept. Gespickt war die Performance mit einem Packen an unterschiedlichen, allesamt beeindruckenden Visuals, welche das Publikum zum Teil in Weltraumsphären , aber auch dystopische Landschaften eintauchen ließen. (Enes Güc, Evelyn Bencicova, Zeynep Schilling)
Die Tanzperformance selbst wies eine große Bandbreite unterschiedlichster Stile auf. Bewegungen aus dem klassischen Ballett waren ebenso eingeflochten, wie ausdrucksstarke moves, die bis hin zur völligen Erschöpfung reichten. (Vivian Assal Koohnavard, Samuel Pereira und Johnny McMillan)
Mit der Aufforderung, die Augen zu schließen, erfuhren viele aus dem Publikum eine neue Art der Performance-Partizipation: Zusehen, ohne zu sehen, war angesagt sowie die Konzentration auf die starken Lichtreize, die sich vor dem eigenen inneren Auge entwickelten. Ausgelöst wurden diese durch Stroboskop-Blitze, die direkt in den Zuschauerraum gefeuert wurden.
Der auf weite Strecken intensive Sound, mit peitschenden Rhythmen versehen, verlangte förmlich eine körperliche Verausgabung, die von den Performenden tatsächlich geleistet wurden. Das rasche Heben und Senken ihres Brustkorbes, während sie nach schier endlosen Drehungen um die eigene Achse, erschöpft am Boden lagen, war ein Indiz dafür.
Alle einzelnen Performance-Bestandteile waren für sich von herausragender Qualität. Sowohl die Musik, die Visuals und die Kostüme (Marcelo Alcaide) als auch die Choreografie waren zeitgeistig untadelig. Vielleicht war es ein Zuviel an Interpretationsmöglichkeiten, das letztlich kein in sich geschlossenes Performance-Erlebnis gewährleistete. Wenn dies gewollt war, darf man sagen: mission completed.