auf Matratzen kann man
schlafen
stehen
gehen
sitzen
liegen
deklamieren
singen
herunterschauen
sich fallen lassen
sich umdrehen
schnarchen
kopulieren
living sculptures posen
ein Smartphone bedienen
SMS schreiben
mit dem Handy spielen
seine Wäsche ablegen
seine Wäsche wieder aufnehmen
sich die Frage stellen, ob man träumt
hinter Matratzen kann man
sich verstecken
Zombie spielen
mit Matratzen kann man
herumrutschen
einen Kreis bilden
eine Gruppenchoreografie zeigen
sich zudecken
sich zudecken und damit hopsen
eine Liegestatt bilden
Skulpturen bauen
ein Matzratzenhaus bauen
von Matratzen kann man
herunterrutschen
Matratzen kann man
mit sich herumschleppen
ausklopfen
vor sich herschieben
hinter sich herziehen
vor Matratzen kann man
sich ausziehen
sich wieder anziehen
sich selbst anschauen
nackt stehen bleiben
um Matratzen kann
man herumlaufen
Abfangen spielen
Und das alles im Leopoldmuseum. Der in Wien lebende Performance-Künstler Michikazu Matsune zeigte dort im Rahmen des ImpulsTanz Festivals seine Arbeit „Mattress Pieces“. Andrea Gunnlaugsdóttir, Nicholas Hoffman, Sara Lanner und Mzamo Nondlwana agierten dabei völlig matratzenbesessen und dirigierten das Publikum während der Performance durch drei hintereinanderliegende Räume. Ob einzeln oder in der Gruppe, was immer sie taten – ihre Matratzen waren mit ihnen.
Ein Objekt, das banaler und zugleich aber auch wichtiger im Alltagsleben nicht sein könnte, durfte bei der 80-minütigen Vorführung im musealen Umfeld einmal von allen Seiten richtig gewürdigt werden. Und das Publikum konnte sich dabei ausmalen, welche Matratzenfreuden ihm bisher entgangen waren.