Was man mit Matratzen alles machen kann

Was man mit Matratzen alles machen kann

Michaela Preiner

Foto: ( )

25.

Juli 2016

auf Matratzen kann man schlafen stehen gehen sitzen liegen deklamieren singen herunterschauen sich fallen lassen sich umdrehen schnarchen kopulieren living sculptures posen ein Smartphone bedienen SMS schreiben mit dem Handy spielen seine Wäsche ablegen seine Wäsche wieder aufnehmen sich die Frage stellen, ob man träumt hinter Matratzen kann man sich verstecken Zombie spielen mit Matratzen […]
auf Matratzen kann man

schlafen
stehen
gehen
sitzen
liegen
deklamieren
singen
herunterschauen
sich fallen lassen
sich umdrehen
schnarchen
kopulieren
living sculptures posen
ein Smartphone bedienen
SMS schreiben
mit dem Handy spielen
seine Wäsche ablegen
seine Wäsche wieder aufnehmen
sich die Frage stellen, ob man träumt

hinter Matratzen kann man

sich verstecken
Zombie spielen

mit Matratzen kann man

herumrutschen
einen Kreis bilden
eine Gruppenchoreografie zeigen
sich zudecken
sich zudecken und damit hopsen
eine Liegestatt bilden
Skulpturen bauen
ein Matzratzenhaus bauen

von Matratzen kann man

herunterrutschen

Matratzen kann man

mit sich herumschleppen
ausklopfen
vor sich herschieben
hinter sich herziehen

vor Matratzen kann man

sich ausziehen
sich wieder anziehen
sich selbst anschauen
nackt stehen bleiben

um Matratzen kann

man herumlaufen
Abfangen spielen


Und das alles im Leopoldmuseum. Der in Wien lebende Performance-Künstler Michikazu Matsune zeigte dort im Rahmen des ImpulsTanz Festivals seine Arbeit „Mattress Pieces“. Andrea Gunnlaugsdóttir, Nicholas Hoffman, Sara Lanner und Mzamo Nondlwana agierten dabei völlig matratzenbesessen und dirigierten das Publikum während der Performance durch drei hintereinanderliegende Räume. Ob einzeln oder in der Gruppe, was immer sie taten – ihre Matratzen waren mit ihnen.

Ein Objekt, das banaler und zugleich aber auch wichtiger im Alltagsleben nicht sein könnte, durfte bei der 80-minütigen Vorführung im musealen Umfeld einmal von allen Seiten richtig gewürdigt werden. Und das Publikum konnte sich dabei ausmalen, welche Matratzenfreuden ihm bisher entgangen waren.

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