Martin Kippenberger dankt der Putzfrau

Was die Sache schlussendlich wahrscheinlich noch ganz im Sinne Kippenbergers ironisch macht ist, dass die ach so lustige Kolportage und die damit verbundene unterschwellige Zustimmung zur Handlung der Putzfrau und zugleich zur Ablehnung des Kunstwerkes – eben dieses weltweit noch wesentlich bekannter macht, als es bis dato gewesen ist. Auch oder nun gerade bei jenen, die bisher mit dem Namen nichts anfangen konnten und vielleicht dachten, Kippenberger sei eine augenzwinkernde amikale Bezeichnung eines notorischen Rauchers. Die Aufmerksamkeit, die diesem Kunstwerk nun entgegengebracht wird, trägt jedoch zu einer Wertsteigerung des Kippenberger´schen Gesamtoeuvres bei, was zumindest seinen Erben bzw. den Besitzern seiner Werke zugute kommt. Warum dies der Fall ist, ist wiederum eine ganz andere Geschichte, aber verzeihen Sie, wenn ich hier an dieser Stelle die Mechanismen des Kunstmarktes nicht auch noch beleuchte.

Eines steht fest: Martin Kippenberger hätte, hätte er den Vorfall und die Publicity um sein Werk noch erlebt, der Putzfrau sicherlich gedankt! Vielleicht hätte er ihr auch eine seiner kleineren Arbeiten geschenkt – mit der diese wiederum, das steht fest – zwar nichts anfangen hätte können. Aber gewiss wäre sie damit sehr, sehr sorgsam umgegangen.

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