Was man nicht so alles erfährt, wenn man in Sachen Kultur unterwegs ist.
Tannheim ist ein kleiner, Tiroler Ort, an der Grenze zu Bayern. Da ich mich dort am Wochenende aufhalten werde, habe ich schon einmal nachgesehen, ob denn Sehenswürdigkeiten auf meinen Besuch warten und wurde tatsächlich fündig. Neben Schi- und Rodelpisten, Langlaufloipen und Wellnesoasen zum Entspannen nach den gesunden Freiluftübungen lockt doch auch die kleine Michaelskapelle. Irgendjemand muss den Tannheimern jedoch einmal erzählt haben, dass Lügen kurze Beine haben. Also geht man dort offenkundig mit auch nicht so ganz astreinen Informationen ziemlich freizügig um, ja sogar in die Offensive, denn in der Beschreibung der Michaelskapelle auf der Internetseite ist zu lesen:
Kleine, neue Kapelle an Stelle einer älteren (aus dem 17. Jhd.) vor einigen Jahren erbaut. Im Innenraum prachtvolles frühbarockes Altärchen mit Statue des Hl. Michael und hervorragenden Holzleuchten – alles andere gestohlen.
Ach du meine Güte! Na hoffentlich ist das andere, Gestohlene, wenigstens sehenswert! Wenn nicht, werde ich für den Verfasser dieser Werbezeilen um Vergebung im Grammatikhimmel beten. Gleich vor Ort. Auge in Auge mit dem Diebsgut.