mit 20 neuen Tuschearbeiten. Im Gegensatz zu früheren Werken, veröffentlicht in einigen schönen Katalogen, widmet sich Wu Yi hier einem eher traditionell angelegten Zyklus. „Plainness“ – zu Deutsch Einfachheit, Schlichtheit aber auch Offenheit – ist als Titel, gut ausgesucht und verweist auf das gewählte Bildprogramm. Wu Yi zeigt in dieser Serie Bilder von drei alten Männern, gewandet in traditionelle chinesische Tracht, die sich verschiedenen Freuden des Lebens hingeben. Dazu gehört neben dem Betrachten von Felsen auch das Staunen über eine fauchende Eisenbahn oder die Lust am Schaukelpferdschaukeln. Zu dritt, in Formation, schaukeln die alten Herren ruhig vor sich hin und haben offenbar großen Spaß daran. Auf die Frage, was denn damit gemeint sei, antwortete der Künstler mit dem breitesten asiatischen Lächeln, das man sich vorstellen kann – „als Kind sitzt man gern auf dem Schaukelpferd, und wenn man alt ist, mach man wieder das, was man als Kind gern gemacht hat“. Die Antwort sitzt – und lehnt sich an den Ausstellungstitel nahtlos an. Die Einfachheit, mit der Wu Yi hier aber Geschichten erzählt, drängt auch unweigerlich zur Frage: Ist diese Art von künstlerischer Deskription eigentlich in der zeitgenössischen Kunst noch zulässig? Ein alter Chinese auf einem bunten Fallschirm schwebend, die Arme ausgebreitet und in den Händen je einen Strauß roter Blumen, ein anderer in einem einfachen Boot auf dem Wasser – wie er einen Luftballon
Hier finden Sie näheres über die Ausstellung und die Galerie: Galerie 99
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