Der „Bastard“ Marc ClémeurLe „bâtard“ Marc Clémeur
21. Oktober 2009
Zum Interviewtermin mit Marc Clémeur geht´s über eine alte, knarrende Holztreppe, hinauf in den ersten Stock eines ehemaligen Militärgebäudes – hinein, in ein großes, helles Büro, mit Blick direkt auf das Opernhaus gegenüber. Die schon als historisch zu bezeichnenden, einfachen Verglasungen mindern unwesentlich den Lärm der futuristischen „Tram“, die im 6-Minuten-Takt vorbei donnert. Marc Clémeur […]
Michaela Preiner
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Marc Clémeur (c) opéra national du rhin

Marc Clémeur (c) opéra national du rhin

Zum Interviewtermin mit Marc Clémeur geht´s über eine alte, knarrende Holztreppe, hinauf in den ersten Stock eines ehemaligen Militärgebäudes – hinein, in ein großes, helles Büro, mit Blick direkt auf das Opernhaus gegenüber. Die schon als historisch zu bezeichnenden, einfachen Verglasungen mindern unwesentlich den Lärm der futuristischen „Tram“, die im 6-Minuten-Takt vorbei donnert. Marc Clémeur scheint dies nicht zu stören. Er wusste, worauf er sich einließ, als er sich um die Stelle eines Intendanten für die Straßburger Oper bewarb und fand die Herausforderung, ein Haus an der Schnittstelle zweier kultureller Prägungen zu leiten wohl interessanter, als ein schickes Büro mit thermoverglasten Scheiben im Herzen von Frankreich.

Das Opernhaus, die Opéra national du Rhin – oder zu Deutsch – die Rheinoper, trägt seit dieser Saison einen Zusatz: opéra d´europe – also Europaoper, und möchte damit etwas ganz bestimmtes ausdrücken. „Straßburg, ja dieses Haus, liegt direkt an der Grenze zu Deutschland; wenn Sie den Rhein überqueren, befinden Sie sich schon in Kehl“, erklärt der 2007 designierte Opernchef, dessen erste Saison er nun hier verantwortet, die geographische Situation. „In Straßburg treffen sich eigentlich zwei Kulturen, die romanische und die deutsche – so wie zum Beispiel auch in Belgien, meinem Heimatland. Sie überschneiden sich hier und befruchten sich gegenseitig, grenzen aber auch aus – und dem möchte ich entgegenwirken. Mit der Bezeichnung opéra d´europe soll deutlich gemacht werden, dass heute diese Grenze nicht mehr trennt und unser Haus im Herzen Europas angesiedelt ist. Und Glück habe ich auch noch, denn in diesem Hause trifft sich quasi das Beste aus zwei Welten: die deutsche Pünktlichkeit und das französische ‚joie de vivre‘ “. Marc Clémeur, der vor seiner Berufung nach Straßburg beinahe 20 Jahre Intendant der Vlaamse Opera in Antwerpen war, sieht sich also neuen, alten Herausforderungen gegenüber. Und er ist gewieft genug, funktionierende Traditionen zu belassen und nur dort Erneuerungen einzuführen, wo er Verbesserungspotential sieht.

So war er schon kurz nach seinem Amtsantritt sehr erstaunt über zwei Fakten, die für das Opernhaus in Straßburg signifikant sind: Erstens der hohe Prozentsatz an jungem Publikum, 25% sind jünger als 26 Jahre, und die Tatsache, dass es für die Gewinnung von Zusehern aus dem deutschsprachigen Raum noch reichlich Entwicklungspotential gibt. Als nach der Designierung Marc Clémeurs ein ehrfürchtiges Rauschen durch den Blätterwald ging, mit dem mehr gehauchten als offen ausgesprochenen Hinweis, dass sich die bestehende Kulturachse in Deutschland entlang des französischen Einzugsgebietes der neuen Opernkonkurrenz schon zu wehren wüsste, machte Clémeur im Gegenzug ganz diplomatisch einen großen Sprung über die Grenze: „Ich sehe unser Haus nicht in Konkurrenz stehend mit jenen in Baden-Baden oder Karlsruhe, sondern vielmehr als Ergänzung und als erweitertes Angebot für Opernfreunde. Frankreich und Deutschland haben ja sehr unterschiedliche, szenische Aufführungspraxen. Was in Deutschland gerne im sogenannten „Regietheater“ dekonstruiert wird, findet man in Frankreich viel seltener. Hier fungiert der Rhein tatsächlich noch als Grenze – wenn sie so wollen, als ästhetische Grenze. Das bietet aber sowohl dem französischen, als auch dem deutschen Publikum die Möglichkeit, diese beiden Traditionen kennen zu lernen“. Was aber nicht heißt, dass die Inszenierungen unter Marc Clemeur alte Hüte sind.

Ganz im Gegenteil, schon das Repertoire der aktuellen Saison rekrutiert sich zu einem hohen Prozentsatz aus Musikliteratur des 20. Jahrhunderts. Namen wie Giorgio Battistelli, Gustave Charpentier, Richard Strauß, Leos Janáček oder Nino Rota zeigen, was dem Intendanten besonders am Herzen liegt. Was Clémeur mit der unterschiedlichen szenischen Interpretation meint, wird deutlich an der gerade laufenden Produktion von „Louise“, einem sehr selten gespielten Werk von Gustave Charpentier. Die Thematik ist im selben Umfeld angesiedelt wie Puccinis Bohème, die Oper selbst im Jahr 1900 in Paris uraufgeführt – und doch erlebt man in Straßburg eine moderne, zeitgemäße Fassung, die die Problematik von Eltern, die ihr Kind nicht loslassen wollen, plausibel in unsere Zeit transferiert. Ein plakatives, im wahrsten Sinne des Wortes schräges Bühnenbild, deutlich konturierte Personen, die jedoch keinen psychologischen Tiefgang missen lassen, sowie Beleuchtungseffekte, welche die Beschreibung des unschuldigen Kindes oder der vermeintlich verruchten, jungen Frau sehr plakativ in Weiß und Rot unterstützen, sind deutliche Hinweise auf die nach wie vor vorhandene Freude an sinnlichen Inszenierungen in Frankreich. Schon bei Richard III, der zeitgenössischen Oper von Giorgio Battistelli, welche die Intendanz Marc Clémeurs in Straßburg einläutete, konnte diese Lust an der prallen Inszenierung beobachtet werden. Der Regisseur Robert Carsen beeindruckte durch die szenische Umsetzung des Spieles um Macht und Tod, in der viel Blut geschaufelt wurde.

Dass gerade Opern aus dem 20. und 21. Jahrhundert ein Wagnis sind, war Marc Clémeur von Beginn an klar, wurde ihm doch von vorneherein schon bedeutet, dass das Straßburger Publikum nicht sehr begeisterungsfähig sei. „Nach den bisher gelaufenen Premieren kann ich das aber überhaupt nicht bestätigen. 15 Minuten stehender Applaus bei der Premiere Richards III und ebenso langer bei Louise sprechen für mich eine ganz andere Sprache“ freut sich der Operndirektor sichtlich. Marc Clémeur setzt aber noch verstärkt auf eine ganz andere Karte, mit der er, wie es schon nach wenigen Wochen aussieht, einen Trumpf in seinen Händen halten dürfte. Nämlich mit der Einführung einer Oper pro Saison für Kinder. „Ich meine hier nicht Jugendliche von 13, 14 oder 15 Jahren, die können schon in eine Oper wie Louise gehen, in der sie ihre eigene Problematik mit der Ablösung vom Elternhaus finden, nein ich meine tatsächlich Oper für Kinder“, präzisiert er sein Vorhaben. Mit „Aladin und die Wunderlampe“ von Nino Rota, im deutschsprachigen Raum schon in Essen, Köln oder Wien aufgeführt, bringt er in Straßburg das Werk als französische Erstaufführung auf die Bühne, sicherlich mit großem Erfolg nicht nur beim Publikum. Ganz Frankreich blickt  gebannt nach Straßburg, denn obwohl die Produktion noch gar nicht angelaufen ist, besteht schon jetzt eine derart große Nachfrage nach weiteren Aufführungen, „dass wir derzeit nur dabei sind, einen Termin nach dem anderen zu notieren“.

Angesprochen auf Co-Produktionen meint Clémeur, dass solche nur dann Sinn machen, wenn die Entfernungen zwischen den Opernhäusern auch groß genug wären. Mit Monte Carlo und Marseille gibt es jedoch schon für nächstes Jahr Verträge, was zusätzlichen Reiseaufwand für die gesamte Crew bedeutet; ist sie doch jetzt schon nicht nur in Straßburg, sondern auch in Mulhouse und in Colmar mit Aufführungen vertreten. Dass ein so viriles Opernhaus wie jenes in Straßburg trotz geringen finanziellen Mitteln hohe Qualität bringen kann, liegt vor allem „an der guten Nase des Intendanten“, schmunzelt Clémeur. Dabei unterstützt ihn jedoch ganz offensichtlich seine reiche Erfahrung und vor allem auch die Tatsache, dass er in der Jury zahlreicher Nachwuchsbewerbe sitzt – im vergangenen Jahr waren es acht. Der darin investierte Zeitaufwand lohnt sich allemal, rekrutiert Clémeur doch daraus immer wieder Sängerinnen und Sänger für sein Haus, ohne die damit verbundenen Risiken zu scheuen.

Die Vision, die Clémeur sich für seine Intendanz gesetzt hat, besteht aus der Öffnung seines Hauses einerseits in den Westen – also mit Ausrichtung nach Paris. „Das Geschenk, das Straßburg vor 2 Jahren erhalten hat, war der TGV – in etwas mehr als 2 Stunden sind Sie in Paris, was auch bedeutet, dass wir Publikum von dort anziehen können. Schon jetzt sind unsere Premieren mit den Beginnzeiten am Sonntagnachmittag so gesetzt, dass die wichtigen Kritiker aus Paris am Vormittag an- und am Abend wieder abreisen können – und ich hoffe, dass dies bald auch das Publikum tun wird“.

Andererseits aber liegt Marc Clémeurs Schwerpunkt tatsächlich in der Eroberung des Ostens; im Gegensatz jedoch zu einem kleinen Korsen, der dies auch einmal versuchte, tut Marc Clémeur dies mit Diplomatie und dem Schatz eines lebendigen Opernhauses im Gepäck. Mit Saisonbeginn gibt es eine Neuerung im Hause – alle Aufführungen, egal in welcher Sprache gesungen, werden sowohl in Deutsch als auch Französisch übertitelt. Die Internetseite ist dreisprachig – darunter selbstverständlich auch in Deutsch abrufbar, und wer die Anreise nach Straßburg mit dem eigenen Auto scheut, kann sich bequem vom sogenannten „Rheinopernexpress“ von 6 deutschen Städten aus zur Opernaufführung kutschieren lassen. Marc Clémeur erzählt freigiebig, dass er dieses Konzept von der Oper in Baden-Baden abgeschaut hätte, mit dem Zusatz: „man muss sich von überall das Beste abschauen“.

Auf die abschließende Frage, wie er sich denn in seinem Geschäft eigentlich charakterisieren würde, lacht er laut und antwortet prompt: „Als Bastard! Denn sehen Sie, ich muss einerseits künstlerisches Gespür und ein großes Wissen haben, um ein gutes Programm auf die Beine stellen zu können und andererseits aber auch eine große Portion an Managementqualitäten aufweisen. Ich hatte von Haus aus beides in mir verspürt und wollte diese Kombination immer beruflich umsetzen.“ Das ist Marc Clémeur wohl gelungen – und Straßburg kann ab nun von dieser seltenen, bastardischen Mischung profitieren, inklusive seiner hervorragenden Deutschkenntnisse – die nicht von Nachteil für die „Grenzöffnung“ sein werden.

Weitere Infos: https://www.operanationaldurhin.eu/

Marc Clémeur (c) opéra national du rhin

Marc Clémeur (c) opéra national du rhin

Pour arriver au lieu de rendez-vous avec Marc Clémeur, il faut escalader un escalier en bois, vieux et grinçant qui mène à un bureau spacieux et très clair. Il est situé au premier étage d’un ancien immeuble militaire avec une vue imprenable sur l’opéra juste en face. Le simple vitrage que l’on pourrait quasiment définir comme « historique » ne fait pratiquement pas obstacle au bruit du tram futuriste que passe immuablement toutes les six minutes dans un vacarme infernal.

Mais cela ne semble pas déranger Marc Clémeur. Il savait à quoi s’attendre en postulant pour la fonction de l’intendant de l’opéra de Strasbourg. Il trouvait certainement plus intéressant d’assumer la direction de cette maison au carrefour de deux courants culturels que d’officier dans un bureau chic et équipé d’une isolation phonique parfaite quelque part au centre de la France.

L’Opéra national du Rhin porte depuis cette Saison le nom « Opéra de l’Europe » ce qui a une signification toute particulière. Oui, cette maison se trouve à Strasbourg – directement à la frontière allemande. Le directeur de l’opéra de Strasbourg, désigné en 2007 et en charge de cette fonction depuis la saison en cours explique: « Vous traversez le Rhin et vous êtes à Kehl. Strasbourg est en quelque sorte le point de rencontre de deux cultures : La culture romane et la culture germanique. Tout comme dans mon pays, la Belgique. Elles se croisent ici, s’enrichissent mutuellement mais excluent aussi. Et j’aimerais aller à l’encontre de cet état de fait. Le nom ‘ Opéra de l’Europe ‘ doit illustrer que cette frontière ne sépare plus de nos jours, mais que notre maison se trouve plutôt au cœur même de l’Europe. J’ai même de la chance, car je bénéficie ici de ce que ces deux mondes offrent de mieux : la ponctualité allemande et la joie de vivre bien française.

Avant d’être appelé à Strasbourg, Marc Clémeur, qui était pendant 20 ans l’Intendant de la « Vlaamse Opéra » à Anvers. Actuellement il doit satisfaire à des exigences aussi bien anciennes que nouvelles et il y arrive très bien : Il est suffisamment futé pour ne pas toucher aux traditions qui marchent et pour innover que là ou il entrevoit des améliorations possibles.

Deux points caractéristiques pour l’Opéra de Strasbourg l’ont surpris depuis le début : Le pourcentage élevé d’un public étonnamment jeune (25 % du public ont moins de 26 ans) et aussi le fait que le potentiel d’accroitre le nombre des spectateurs issus du territoire allemand est important.

Marc Clément désigné, le bruit ou plutôt une vague rumeur courait à travers toutes les lignes écrites à ce sujet, que l’axe culturel de l’Allemagne, limitrophe à la nouvelle concurrence supraterritoriale saurait se défendre, quoi qu’il arrive. C’était sans compter avec Marc Clémeur, qui faisait carrément le grand écart en déclarant : « Je ne conçois pas notre maison comme une concurrence pour Baden-Baden ou alors Karlsruhe, mais plutôt comme une offre élargie pour tous les amateurs d’opéra. Les pratiques scéniques des représentations sont fondamentalement différentes : En Allemagne on aime déconstruire dans ce que l’on appelle le théâtre de la mise en scène, cela arrive en France beaucoup plus rarement. Dans ce domaine, le Rhin reste une sorte de frontière – une frontière esthétique, si vous voulez. Ceci offre la possibilité au publique des deux cotés du Rhin de faire connaissance avec les deux traditions. «

Ceci ne signifie aucunement, que ce qui est montré sous la direction de Marc Clémeur est du « réchauffé ». Bien au contraire : Le répertoire de la saison actuelle est constitué essentiellement par la littérature musicale du 20e siècle. Des noms comme Giorgio Battistelli, Gustave Carpentier, Richard Strausz, Leos Janáček ou alors Nino Rota montrent très clairement où sont ses préférences. « Louise » une œuvre de Gustave Charpentier que l’on ne joue que très rarement illustre parfaitement ce que Marc Clémeur veut dire quand il parle d’une interprétation scénique différente.

Le Thème de l’opéra dont la première date de 1900, s’apparente à celui de la Bohème de Puccini. Et malgré cela on assiste à Strasbourg à une version moderne, contemporaine : La transposition plausible de la problématique des parents qui n’arrivent pas à laisser voler leur enfant par leurs propres ailes.

Un décor ostentatoire, au sens propre du terme « de travers », des personnages distinctement dessinés tout en étant psychologiquement profonds. Ceci, ainsi que les effets d’éclairage, qui soulignent l’innocence de l’enfant en blanc et « enfoncent » la femme en apparence «en perdition » en rouge, sont des preuves évidentes de la joie que procure une mise en scène aux Français, qui fait appel à tous les sens.

Déjà l’opéra contemporain « Richard III » de Giorgio Batistelli, la première ou œuvre sous la direction de Marc Clémeur était une démonstration de cette mise en scène consistante. Robert Carsen, le metteur en scène à réussi une transcription impressionnante de ce jeu autour de la mort et la puissance où giclait beaucoup de sang.

Jouer des opéras du 20e et 21e siècle est chose osée, ça, c’était depuis le début une évidence – même pour Marc Clémeur. D’autant plus que l’on lui avait fait comprendre qu’il y avait très peu d’enthousiasme à attendre dans ce domaine-là de la part du public strasbourgeois.

« Après ce que j’ai vécu aux premières jusqu’ici, je dois dire que la surprise était plutôt bonne : Des ovations de 15 minutes d’un public debout après la représentation de « Richard III », la même chose pour « Louise » sont pour moi la preuve du contraire, et j’en suis enchanté.

Mais le directeur de l’opéra de Strasbourg a encore un autre atout dans son « jeu ». Il mise sur l’introduction d’un opéra pour enfants par saison dans sa programmation.

« Par là, je n’entends pas des jeunes de 13, 14 ou 15 ans. Ces jeunes peuvent très bien suivre un opéra tel que Louise, car ils se reconnaîtront dans le thème de l’affranchissement des enfants sous une emprise des parents qui peut être parfois excessive. Non, je veux parler de véritables opéras pour enfants, conçus comme tels. »

Avec « Aladin et la lampe merveilleuse » de Nino Rota, déjà montré à Essen, à Cologne ou alors à Vienne, à Strasbourg une grande première française verra le jour! Le succès est dores et déjà garanti, et non seulement auprès du public, car bien que la production n’a pas encore commencé, la demande de représentations supplémentaires est si grande, que les dates sont prises les unes après les autres.

Quand on fait allusion à d’éventuelles coproductions avec d’autres maisons, Marc Clémeur part du principe qu’elles ne sont fructueuses que si la distance géographique est suffisamment importante. Mais des contrats ont déjà été signés avec Monte Carle et Marseille pour l’année prochaine, ce qui signifie encore des voyages supplémentaires pour toute l’équipe qui se produit actuellement non seulement à Strasbourg mais aussi à Mulhouse et à Colmar.

« Qu’un opéra aussi ‘virile’ que celui de Strasbourg est capable de proposer une qualité aussi élevée malgré les moyens financiers très modestes c’est sans doute grâce au flair de son intendant » sourit Clémeur.

Mais il n y pas qu’un bon flair qui l’aide dans sa tache, ce sont aussi sa riche expérience et le fait qu’il fait partie de nombreux jurys de concours à la recherche de jeunes talents. Rien que l’année dernière, il participait à 8 d’entre eux. Mais son temps et son énergie sont investis à bon escient : Pour Marc Clémeur c’est un véritable vivier de chanteurs et cantatrices pour sa maison. Et il est prêt à prendre des risques!

La vision d’avenir qu’à Clémeur tant qu’il est en fonction à Strasbourg, c’est d’une part l’ouverture de sa maison vers l’ouest, c’est-à-dire en direction de Paris. « Le TGV qui parcourt la distance Paris – Strasbourg en deux heures, était pour nous un formidable cadeau. Nous pouvons désormais toucher le public parisien. Dès maintenant, les horaires des premières du dimanche après-midi permettent aux éminents critiques parisiens d’assister aux représentations tout en faisant l’aller-retour dans la journée. J’espère que bientôt, le public fera de même. »

D’autre part, le centre de ses ambitions est la conquête de « l’est ». Contrairement au petit corse qui à un certain moment de l’histoire a lui aussi fait une tentative, Marc Clémeur met beaucoup de doigté et de diplomatie à l’œuvre, tout en emportant dans ses bagages le trésor d’un opéra bien vivant.

Avec le début de la nouvelle saison il y a une autre nouveauté à l’opéra de Strasbourg : Quelque soit la langue dans laquelle on chante, des « sous-titres » aussi bien en Allemand qu’en Français sont proposés. Le site internet est trilingue, et tous ceux qu’un trajet au volant de leur voiture rebute, peuvent se laisser transporter confortablement par « l’express des opéras du Rhin » qui prend son point de départ dans 6 villes allemandes. Marc Clémeur avoue sans problème que c’est un concept qu’il a copié de l’opéra de Baden-Baden. « Il n y a pas de honte de reprendre des idées quand elles sont bonnes. »

Sa réponse à ma question, comment il se définirait lui-même dans sa fonction, est plus que spontanée : Avec un grand éclat de rire il s’exclame : « Comme bâtard ! » Parce que, voyez-vous, d’un coté j’ai besoin d’intuition et d’un savoir artistique solide pour sortir une programmation valable. Et d’un autre coté, des qualités de management sont tout aussi requises et même indispensables. Je savais, que je réunissais ses deux pôles qui peuvent paraître contradictoires en moi et depuis toujours je voulais les mettre à profit d’un projet professionnel.

Et dans cela, Marc Clémeur a brillamment réussi, c’est le moins que l’on puisse dire. Strasbourg peut profiter pleinement de cette « bâtardise », y compris de ses excellentes connaissances de la langue allemande qui seront plus que précieuses dans son intention d’ouvrir les frontières.

Traduit de l’allemand par Andrea Isker

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