Wiener Festwochen

Tschechow als großartige Lachnummer

Tschechow als großartige Lachnummer

„Galeb/Die Möwe“ von Anton Tschechow präsentiert sich in der Fassung des kroatischen Regisseurs Bobo Jelčić
von Beginn an als Probensituation an einer mittelgroßen Bühne und vermittelt dabei kein bisschen Landschaftsflair, dafür aber umso mehr Humor.

Kuba on stage

Kuba on stage

Den Ausgang nahm das Stück von drei Gedichten von José Martí. Er ist so etwas wie der literarische Nationalheilige auf Kuba.

Ein gottloses Oratorium

Ein gottloses Oratorium

Lydia Steier gastierte mit Händels Oratorium Jephta, uraufgeführt 2013 an der Potsdamer Winteroper, bei den Wiener Festwochen. Eine dramatische Uminterpretation mit einem grandiosen Ensemble und einem wunderbaren Orchester.

Windige Finanzgeschäfte und die russische Seele

Windige Finanzgeschäfte und die russische Seele

Der russische Starregisseur Kirill Serebrennikow nahm sich des Romans „Tote Seelen“ an und bietet in der dramatischen Fassung nicht nur einen Einblick in die Mechanismen von windiger Geschäftemacherei. Er lässt auch tief in die russische Seele blicken.

Ja, ja, was du schon wieder erzählst!

Ja, ja, was du schon wieder erzählst!

Im Plastikersaal der Künstlerhauses ist eine Art Round-Table aufgebaut. Elliptisch, nicht rund und die Sessel sind so angebracht, dass die Sitzenden voneinander wegsehen, nicht zueinander wie sonst üblich. Sie sitzen gegenüber großen, schlanken, hochkant gestellten Bildschirmen und warten auf das, was kommt.

Liebe, Verrat und Tod in grellen Farben

Liebe, Verrat und Tod in grellen Farben

Achim Freyer, Salvatore Sciarrino und Emilio Pomàrico sind für den Erfolg der ersten Operninszenierung der Wiener Festwochen 2015 verantwortlich. Die „Luci mie traditrici / Die tödliche Blume“ eine wunderbare Eröffnung der Festwochen, die Lust auf mehr macht.

Zerstörerische Liebe

Zerstörerische Liebe

Was Haas und Händel hier schufen, ist ein Meisterwerk zeitgenössischer Oper. Ein Paradebeispiel, was Oper heute sein kann. Spannend, aufregend, aufwühlend.

Kongo goes baroque

Kongo goes baroque

Coup fatal. Todesstoß. So nennt sich jene Produktion, die bei den Wiener Festwochen im Burgtheater zur Aufführung kam....

Hamlet ist unschuldig

Hamlet ist unschuldig

Die Wiener Festwochen brachten mit dem Gerichtsstück „Please, continue (Hamlet)“ im Odeon ein gar nicht mehr so neues...

Pures Understatement

Pures Understatement

Was bleibt, ist die Erkenntnis, dass sich europäisches Theater heute zu einem globalen Phänomen ausgewachsen hat, das jedoch national nur ansatzweise wahrgenommen wird.

Ach du mein Vater!

Ach du mein Vater!

Und doch ist „Die Kiste im Baumstamm“ nichts anderes als die Neuauflage eines Grimm´schen Märchens, hinter dem jedoch nicht nur archetypische Verhaltensmuster und Figuren, sondern vor allem die Errungenschaften der Psychoanalyse liegen.

Was für ein Gesicht!

Was für ein Gesicht!

Beim Betreten des Saales des Brut musste man durch ein Nadelöhr. Nur einer der beiden Flügel der Eingangstüre war...

Das blutende Herz Afrikas

Das blutende Herz Afrikas

Minutenlange Standing Ovations zeigten ihm und seinem Team im Saal des Odeons in Wien, dass er auf dem richtigen Weg ist. „Ich weiß nicht, ob ich etwas verändern kann.

Warum bin ich, wie ich bin?

Warum bin ich, wie ich bin?

Panaibra Gabriel Canda lieferte mit „The Marrabenta Solos“ ein Lehrstück für die direkte Einflussnahme von Politik auf die Körperlichkeit der Menschen.

Das verspeiste Herz

Das verspeiste Herz

Das Bühnenbild von Vicki Mortimer spiegelt in perfekter Weise das Libretto von Martin Crimp wider, in dem Vergangenes und Gegenwärtiges miteinander verknüpft werden. Der Text basiert auf einer provenzalischen Ballade aus dem 13. Jahrhundert von Guillaume de Cabestanh, die der Librettist aussuchte, um bei den Festspielen in Aix zu reüssieren.

Wo die Wirklichkeit abgeschafft wird

Wo die Wirklichkeit abgeschafft wird

Was sind Nachrichten, was bewirken sie, können wir uns ihnen entziehen, ihren Wahrheitsgehalt überprüfen? Das sind Fragen, die Nicolas Stemann sich und seinem Ensemble stellt, wobei das aktuelle Tagesgeschehen gleich zu Beginn Eingang in die Vorführung findet.

Die bedrohlichen Schatten der Zukunft

Die bedrohlichen Schatten der Zukunft

Wie eine Klammer umfasst das Schlussbild den gesamten Abend. Hintereinander, in Reih und Glied, mit leicht gesenkten Köpfen, schreitet das Ensemble zu einem Mendelssohn-Bartholdy Choral die Empore entlang. Mit den Worten „Wer bis an das Ende beharrt wird selig“ erinnert das Grüppchen an jüdische Gefangene in den Konzentrationslagern, wobei gerade die Hoffnung, die in dieser kurzen Zeile noch durchschimmert, längst von den tragischen Geschehnissen überholt wurde.Wie eine Klammer umfasst das Schlussbild den gesamten Abend. Hintereinander, in Reih und Glied, mit leicht gesenkten Köpfen, schreitet das Ensemble zu einem Mendelssohn-Bartholdy Choral die Empore entlang. Mit den Worten „Wer bis an das Ende beharrt wird selig“ erinnert das Grüppchen an jüdische Gefangene in den Konzentrationslagern, wobei gerade die Hoffnung, die in dieser kurzen Zeile noch durchschimmert, längst von den tragischen Geschehnissen überholt wurde.

The Wild Duck

The Wild Duck

Die Wiener Festwochen präsentierten am Samstag den 18. Mai „The Wild Duck“ nach der „Wildente“ von Henrik Ibsen, in einer Neufassung der Australier Simon Stone und Chris Ryan. Simon Stone, junger und hochgelobter Autor und Regisseur hat ein Faible für Klassiker.

Die Kinder von Wien

Die Kinder von Wien

Anna Maria Krassnigg bringt mit „Die Kinder von Wien“ ein hervorragendes Stück von Robert Neumann auf die Bühne. Sie hat ein Thema gewählt, das auf den ersten Blick weit von uns weg zu sein scheint, beim näheren Hinschauen, Hinhören und Hinterfragen jedoch eine Aktualität erhält, die eigentlich entsetzlich ist.

Das eigene Leben ist kein Schauspiel

Das eigene Leben ist kein Schauspiel

Das eigene Leben ist kein Schauspiel, sondern Resultat seiner eigenen Fehltritte, mit denen es weiterhin zu leben gilt. Eine Flucht in die mediale Fiktion ist Fiktion. Zeitgenössisches Theater mit zeitgenössischen Medien kunstvoll in Szene gesetzt und ein Abend, bei dem Jatahy das Kunststück gelang, inhaltlich Schweres mit Leichtem so zu vermengen, dass beide Qualitäten nebeneinander Bestand haben.

Fuck you mother!

Fuck you mother!

Angélica Liddell stößt in ihrer neuesten Produktion „Todo el cielo sobre la tierra“ (El sindrome de Wendy), zu Deutsch „Der ganze Himmel über der Erde (Das Wendy Syndrom) alle Mütter von ihrem vermeintlichen Thron, den sie qua der Geburt ihrer Kinder bestiegen haben, und ruft ihnen entgegen, dass es für sie keinen Grund gäbe, für sich einen „Dignitätszuschlag“ einzufordern.

Join – oder lieber nicht!

Join – oder lieber nicht!

Selten gab es im Vorfeld einer Kulturproduktion eine so breit gefächerte Vorberichterstattung quer durch die österreichische Medienlandschaft. Das zeigt deutlich, dass die Macher von „Join“ bravourös auf der Medienklaviatur zu spielen wissen. Das muss man Alfred Zellinger und Franz Koglmann zumindest neidlos anerkennen. Leider ist es nicht viel mehr, wofür den beiden Herren Anerkennungstribut gezollt werden müsste.Selten gab es im Vorfeld einer Kulturproduktion eine so breit gefächerte Vorberichterstattung quer durch die österreichische Medienlandschaft. Das zeigt deutlich, dass die Macher von „Join“ bravourös auf der Medienklaviatur zu spielen wissen. Das muss man Alfred Zellinger und Franz Koglmann zumindest neidlos anerkennen. Leider ist es nicht viel mehr, wofür den beiden Herren Anerkennungstribut gezollt werden müsste.

Die Poesie des Destruktiven – eine subversive Kraft

Die Poesie des Destruktiven – eine subversive Kraft

Angélica Liddell, spanische Autorin, Performerin, Schauspielerin mit Erfahrung im Kofferpacken für internationale Theaterfestivals, gastierte 3 Abende lang anlässlich der Wiener Festwochen im Tanzquartier. Mit im Gepäck hatte sie 7 Frauen. Darunter eine Ärztin für fachgerechtes Blutabnehmen auf der Bühne, das aus 6 Männern bestehende Orchester Solís (Mariachis) sowie den großartigen Pau de Nut, der nicht nur seinem Cello schöne Töne zu entlocken vermag, sondern sich darauf auch in verschiedenen Stimmlagen bis hin zum Countertenor selbst begleitet.

Theater-Rätsel

Theater-Rätsel

Das Publikum, das sich das neue Stück von Paulus Hochgatterer angesehen hat, verlässt das Theater mit Fragen über Fragen, auf die es keine Antworten bekommt. Uraufgeführt als Auftragswerk des Schauspielhauses in Wien, anlässlich der Wiener Festwochen, präsentiert der Autor in „Makulatur“ ein Beziehungsgeflecht von Menschen, welches sich im Laufe des Fortgangs der Geschichte als besonders raffiniert erweist.

Von Schiller bis Celan

Von Schiller bis Celan

Luc Bondys Festwocheninszenierung im Akademietheater hält sich nicht an die Vorgaben des Autors und das ist gut so. Bondy markiert mit den Einstiegskostümen die Zeit von Schillers Don Carlos, jenes Stück, auf das Handke in seinem Titel Bezug nimmt. Im ersten Satz dieses Dramas erklärt Domingo dass die schönen Tage in Aranjuez nun vorbei seien. Und tatsächlich sind auch in Handkes Stück die schönen Tage Vergangenheit.

El rumor del incendio

El rumor del incendio

Die Sprache des Feuers - Theater aus einer anderen Welt Das Ensemble „La gartijas tiradas al sol“ bestehend aus...

Ein Mythos auf Reisen

Ein Mythos auf Reisen

„Ganesh Versus the Third Reich“ arbeitet mit verschiedenen Spielebenen, die sich wechselweise überschneiden und oft die Frage nach Realität oder Theaterspiel aufwerfen. Atemberaubendes Theater vom Feinsten, ohne Abzugspunkte. Packend, beeindruckend, mythisch, witzig, tiefgründig, verboten, verwerflich – grandios. All diese Attribute sind aufzuzählen, wenn es um die Beschreibung der neuen Inszenierung des australischen „Back to Back Theatre“ geht. Eingeladen von den Wiener Festwochen, zeigt die Truppe mit 5 Schauspielern, wovon 3 davon eine geistige Behinderung haben, was großes, zeitgenössisches Theater ist und auch, was es kann.

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