Wim Vandekeybus ließ sein Ultima-Vez-Team die Qualen einer unerklärlichen Haft nacherleben. Sehr zur Freude des Publikums.
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Erinnerungen am laufenden Band
In diesem Jahr zeigt das Impulstanz-Festival Produktionen von internationalen Tanzgrößen wie am laufenden Band. Wim Vandekeybus war mit gleich zwei neuen Arbeiten vertreten. Nach seiner Show ‚Hands do not touch your precious me‘ zeigte er im Volkstheater „Scattered Memories“ – eine Rückschau auf 35 Jahre Ultima Vez.
Animalisches und kühle Berechnung
Dunkel, bedrohlich, somnambul, kraftvoll und poetisch. So präsentiert sich „Hands do not touch your precious me” mit dem namensstarken Untertitel “The mingled universe of Wim Vandekeybus, Charo Calvo & Olivier de Sagazan”.
Ein wilder Strom
„Speak low if you speak love“ von Wim Vandekeybus – zeitgenössischer Tanz vom Feinsten
Der erzählte Tanz
Anne Teresa De Keersmaeker überraschte das Wiener Publikum mit der „Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke“.
Die Bühne als überdimensionale Männerspielwiese
Wie fühlt man sich als Mann? Was wäre Mann gerne geworden? Wovon träumt Mann?
Action und Kontemplation
Máté Mészáros hinterlässt den Eindruck, eine komplexe Choreografie auf die Beine stellen zu können, die höchsten technischen und ästhetischen Ansprüchen gerecht wird. Padmini Chettur gelang mit ihrer Choreografie nicht nur eine außergewöhnliche, neue Formensprache, in der einzelne Bewegungselemente mit Benennungen wie „windmill“, „diagonal arms“ oder „horizontal tracing“ versehen sind. Es gelingt ihr auch, den Ablauf des menschlichen Lebens in eine abstrahierte Form zu gießen, die all das einschließt, was als allgemeingültiges Kondensat desselben angesehen werden kann.
Keine Angst vor Kitsch
Simon Mayer erzählt über seine Motivation, das Thema Heimat und Volkstanz neu zu bearbeiten. Vor allem die „heilende“ Wirkung empfindet er als wichtigen Aspekt des Volkstanzes.
Dämonen werden gezüchtet
Ohrenbetäubender Lärm erfüllt den Raum, immer wieder kurz aufflammendes, grelles Licht markiert Explosionen, Menschen laufen schreiend durcheinander, erheben die Arme und ballen ihre Fäuste. Wir befinden uns im revolutionären Ausnahmezustand.
Was vom Spiel übrig bleibt
Tanz und Schauspiel, Musik und Sprache, Bilder und Assoziationen, Spannung und Humor – mehr ist in einen Theaterabend nicht zu packen. 110 Minuten Theater pur – leider nur 110 Minuten!